Zeugenvernehmnung im Mai LSVS-Affäre: Staatsanwaltschaft lädt Bouillon als Zeugen
Saarbrücken · Die Staatsanwaltschaft will Saar-Innenminister Klaus Bouillon (CDU) im Zuge der Ermittlungen zur Finanzaffäre beim Landessportverband (LSVS) vernehmen.
Der Minister sei für die zweite Maiwoche formlos zur Zeugenvernehmung geladen worden, teilte Oberstaatsanwalt Christoph Rebmann am Donnerstag in Saarbrücken mit. Weitere Details nannte er nicht.
Der LSVS soll über Jahre hinweg mehr Geld ausgegeben als eingenommen haben. Die Affäre führte zum Rücktritt von Landtagspräsident Klaus Meiser (CDU), der auch Präsident des LSVS ist. Gegen ihn und alle anderen LSVS-Präsidiumsmitglieder ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue und Vorteilsgewährung.
Bei dem Verdacht der Vorteilsgewährung gegen Meiser geht es um einen Beschluss des LSVS-Präsidiums, eine Feier von Bouillon zu dessen 70. Geburtstag im November 2017 mitzufinanzieren. Der Minister hatte das Angebot nach eigenen Angaben abgelehnt und Speisen und Getränke in Höhe von 6500 Euro selbst bezahlt. Die tatsächlichen Kosten für die Feier beliefen sich laut Staatsanwaltschaft auf gut 13 100 Euro. Dem SR zufolge soll es bei der Vernehmung Bouillons nun auch um die Höhe der Kosten für die Feier gehen.
Der Landtag hatte wegen der LSVS-Affäre am 21. März einen Untersuchungsausschuss eingesetzt, der das System der Sportförderung, mögliche parteipolitische Einflussnahme, die Transparenz der Mittelvergabe und die Kontrolle der Ausgaben ins Visier nehmen soll.