Lotto-Chefs fordern Sanktionen

Saarbrücken · Banken sollen verpflichtet werden, Überweisungen an illegale Glücksspielanbieter zu stoppen. Zudem sollen deren Internetseiten blockiert werden. Dies fordern Chefs von vier Lottogesellschaften und Landessportverbänden.

. Das Geschäft mit der schnellen Wette auf Resultate im Fußball und vielen anderen Sportarten via Internet floriert. Die staatlichen Lottogesellschaften, die in Deutschland die Sportwette "Oddset" anbieten, haben das Nachsehen, weil sie nach der geltenden Rechtslage im Internet keine Wetten anbieten dürfen. Die Saartoto-Chefs Michael Burkert und Peter Jacoby verweisen darauf, dass Spieleinsätze sich in den "Grau- oder Schwarzmarkt" zu Anbietern verlagert haben, die oftmals in Steueroasen wie Malta oder Gibraltar residieren. So stürzte der Umsatz der staatlichen Sportwette "Oddset" in zehn Jahren um 80 Prozent ab. Die Konsequenz daraus: Auch der Sport muss den Gürtel enger schnallen, weil er aus Erträgen von Toto und Lotto unterstützt wird.

In einem gemeinsamen Positionspapier schlagen jetzt die Spitzen der Lottogesellschaften und Landessportverbände aus Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und dem Saarland Alarm. Vorgaben aus dem Glücksspielstaatsvertrag müssten von staatlicher Seite konsequent umgesetzt werden. Neben Toto-Chef Jacoby hat für das Saarland Gerd Meyer, Präsident des Landessportverbandes, die Resolution unterzeichnet. Er befürchtet, dass private Anbieter "an der kompletten Kommerzialisierung des Glücksspielsektors arbeiten", also auch beim Lotto 6 aus 49. Dies würde aus Sicht des Saarsports, der sich fast ausschließlich über Lotto-Erlöse finanziert, in einer Katastrophe enden. Neben Kultur- und Sozialeinrichtungen, die von Lotto profitierten, wären auch die Bundesländer, die jährlich Milliarden Abgaben kassieren, die Leidtragenden. Gemeinsam mit den Toto-Chefs Burkert und Jacoby fordert Meyer, dass Banken und Kreditinstitute verpflichtet werden, Überweisungen an Anbieter ohne Lizenz zu stoppen. Zudem sollten deren Internetseiten blockiert werden. Auch das Europäische Parlament hat in einer Resolution gefordert, Online-Glücksspielanbietern ohne Zulassung das Handwerk zu legen.

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