Lolita-Prozess beginnt in Trier

Trier · Trier. Fast 30 Jahre nach dem gewaltsamen Tod von Lolita Brieger in der Eifel steht ihr mutmaßlicher Mörder seit gestern vor dem Landgericht Trier. Der heute 50-jährige Bauer soll seine von ihm schwangere Ex-Freundin im November 1982 mit einem Eisendraht erdrosselt und ihre Leiche auf einer Mülldeponie im nordrhein-westfälischen Frauenkron verscharrt haben

Trier. Fast 30 Jahre nach dem gewaltsamen Tod von Lolita Brieger in der Eifel steht ihr mutmaßlicher Mörder seit gestern vor dem Landgericht Trier. Der heute 50-jährige Bauer soll seine von ihm schwangere Ex-Freundin im November 1982 mit einem Eisendraht erdrosselt und ihre Leiche auf einer Mülldeponie im nordrhein-westfälischen Frauenkron verscharrt haben. Er habe sich der 18-Jährigen "entledigen wollen, weil sie vom sozialen Stand her nicht zu seiner Familie passte", sagte Staatsanwalt Eric Samel in der Anklage. Sie sei seiner Ansicht nach "nicht würdig" gewesen, Teil seiner reichen Familie zu werden.Der wegen Mordes angeklagte Landwirt aus Scheid (Kreis Vulkaneifel) werde sich im Prozess nicht zu den Vorwürfen äußern, sagte dessen Verteidiger Heinz Neuhaus. Seit seiner Festnahme vor sechs Monaten schweigt der Eifeler, der mit Anzug, Weste und Krawatte auf der Anklagebank Platz nahm. "Ich bin froh, dass der Prozess endlich beginnt", sagte die Mutter des Opfers, Hildegard Brieger (80), in Frauenkron. Sie könne erst zur Ruhe kommen, wenn der Mann bestraft werde. Fast drei Jahrzehnte lang tappte die Polizei im Dunkeln. Zwar fiel der Verdacht früher schon auf den Ex-Freund von Brieger, nachweisen konnte man ihm aber nichts. Der Durchbruch kam im vergangenen Herbst: Ein Zeuge packte aus, der dem Landwirt bei der Beseitigung der Leiche geholfen haben will. Er führte die Ermittler zur inzwischen überwaldeten Müllhalde, wo diese nach zwei Wochen Suche im Oktober 2011 die sterblichen Überreste Briegers unter altem Müll fanden. dpa

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