Lokalmatadorin Hahn fehlt beim Meeting

St. Wendel. Wenn Weltrekordhalterin Betty Heidler beim World-Class-Meeting am Sonntag in St. Wendel (ab 10 Uhr) versucht, den Hammer jenseits der 80-Meter-Marke zu schleudern, wird ihr die in der Starterliste angekündigte Joana Hahn nur als Zuschauerin am Wurfkäfig beide Daumen drücken. "Schade, ich wäre natürlich gerne als Starterin dabei gewesen

 Im Frühjahr war Joana Hahn gut in die Saison gestartet. Dann aber ließen sich Studium und Training nicht mehr vereinbaren. Foto: Verein

Im Frühjahr war Joana Hahn gut in die Saison gestartet. Dann aber ließen sich Studium und Training nicht mehr vereinbaren. Foto: Verein

St. Wendel. Wenn Weltrekordhalterin Betty Heidler beim World-Class-Meeting am Sonntag in St. Wendel (ab 10 Uhr) versucht, den Hammer jenseits der 80-Meter-Marke zu schleudern, wird ihr die in der Starterliste angekündigte Joana Hahn nur als Zuschauerin am Wurfkäfig beide Daumen drücken. "Schade, ich wäre natürlich gerne als Starterin dabei gewesen. Ich habe meine Absage auch Bürgermeister Klaus Bouillon mitgeteilt", bedauert die Landesrekordlerin vom TV St. Wendel.Erst kürzlich hat Hahn die Saison wegen ihres Lehramts-Studiums in Saarbrücken abgebrochen. "Den Sport und das Studium unter einen Hut zu bekommen, habe ich mir schon etwas anders vorgestellt", meint die 26-Jährige. Im Frühjahr trainierte sie noch beim Lehrgang des Bundeskaders gemeinsam mit Heidler und der ebenfalls in St. Wendel werfenden Kathrin Klaas. "Ich war schon recht zuversichtlich, was die Saison angeht", schildert Hahn. Doch etwas später stellt sie fest, dass der enorme Trainingsaufwand und das Studium während der letzten Phase ihrer Examensarbeit nicht einhundertprozentig miteinander zu verbinden sind. "Ich musste Prioritäten setzen und konzentriere mich nun voll auf das Examen", begründet sie die kurzfristige sportliche Auszeit. "Die Entscheidung hat mir aber auch gut getan, weil ich kein Mensch bin, der halbe Sache machen kann." Im August will sie "nach einer langen Durststrecke begleitet von Verletzungen" wieder mit dem Training beginnen. "Wenn die Uni vorbei ist und ich beruflich was in der Tasche habe, dann geht vieles einfacher", blickt Hahn optimistisch in die Zukunft.

Genau deshalb sieht sie ihr Fehlen beim Meeting mit einem lachenden und weinenden Auge. "Letztes Mal war es klasse. Die Zuschauer standen ganz nah am Ring dran und es war eine super Atmosphäre", schwärmt Hahn von der Auftaktveranstaltung im vergangenen September. Mit einer Weite von 58,86 Metern stand sie damals als Dritte mit Siegerin Heidler und Klaas auf dem Treppchen. "Ich freue mich schon auf Sonntag, weil ich auch die Athleten aus den anderen Disziplinen kenne", sagt Hahn. Beobachten wird die mehrfache Saarlandmeisterin natürlich das Hammerwerfen der Junioren, bei dem Christian Altpeter (LSG Saarbrücken/Sulzbachtal) den Wurfring betritt. Weltmeister Matthias de Zordo (Saar 05 Saarbrücken) trifft im Starterfeld der Speerwerfer auf seinen ehemaligen Vereinskollegen Alexander Vieweg (LAZ Zweibrücken). Vieweg, Olympia-Teilnehmer von 2008, will nach langer Verletzungspause eine gute Rolle spielen. Mit dabei sind zudem als Lokalmatadoren Till Wöschler (LAZ Zweibrücken) und Thorsten Schlör (Saar 05). Bei den Speerwerferinnen gehen Esther Eisenhauer, Desiree Schwarz und Caroline Schlör (alle Saar 05 Saarbrücken) an den Start.

Der Eintritt für Erwachsene beträgt fünf Euro, für Kinder bis einschließlich 14 Jahre ist der Eintritt frei. Die Anfahrt zum Sportzentrum ist mit einem Hinweissystem ausgeschildert.

"Den Sport und das Studium unter

einen Hut zu bekommen, habe ich mir schon etwas anders vorgestellt."

Joana Hahn

Auf einen Blick

Der Zeitplan des World-Class-Meetings am Sonntag in St. Wendel:

10 Uhr: Hammerwurf der Junioren.

11 Uhr: Hammerwurf der Juniorinnen.

12 Uhr: Hammerwurf der Frauen.

13 Uhr: Kugelstoßen der Männer.

14 Uhr: Speerwurf der Frauen.

15 Uhr: Diskuswurf der Männer.

16 Uhr: Speerwurf der Männer. frf

HinterGrund

Die Top-Athleten: Matthias de Zordo (Speerwurf-Weltmeister 2011), Robert Harting (Diskuswurf-Weltmeister 2009 und 2011), Tomasz Majewski (Olympiasieger Kugelstoß 2008), Betty Heidler (Weltmeisterin Hammerwurf 2007), Christina Obergföll (Vizeweltmeisterin Speerwurf 2005, 2007), David Storl (Kugelstoß-Weltmeister 2011), Ralf Bartels (Kugelstoß-Europameister 2006). frf

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