Lok Molli ist wieder auf der Schiene
Völklingen/Püttlingen. Mollis Lebensdaten sind beeindruckend. 1906 wurde sie von der Firma Kraus & Co. in München gebaut. Sie ist 5,4 Meter lang, 1,8 Meter breit, 2,65 Meter hoch und wiegt etwa 16 Tonnen. Das entspricht in etwa dem Gewicht von vier ausgewachsenen Elefanten
Völklingen/Püttlingen. Mollis Lebensdaten sind beeindruckend. 1906 wurde sie von der Firma Kraus & Co. in München gebaut. Sie ist 5,4 Meter lang, 1,8 Meter breit, 2,65 Meter hoch und wiegt etwa 16 Tonnen. Das entspricht in etwa dem Gewicht von vier ausgewachsenen Elefanten. Bei einem Vorrat von 950 Litern Wasser und acht Zentnern Kohle hatte Molli eine Heizfläche von 25 Kubikmetern und brachte bei einer Zugstärke von drei Tonnen eine Leistung von 80 PS auf die Schienen. Bei der Völklinger Hütte ackerte die Schmalspurlok jahrzehntelang und legte dabei 800 000 Kilometer zurück. Acht Millionen Tonnen Güter hat die Lokomotive schätzungsweise transportiert und dabei 11 000 Tonnen Kohlen und 100 000 Kubikmeter Wasser verbraucht.Anfang der achtziger Jahre wurde Molli in den Ruhestand geschickt. Im April 1982 fand sie dann auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) ihren neuen Einsatzort als Spielgerät für Kinder, und zwar in den Grünanlagen hinter dem Trimmtreff Viktoria. Nachdem die Stadt Püttlingen die Trimmtreff-Anlage aufgab, fristete Molli über viele Jahre ein Schattendasein.
Bis sie im Jahr 2007 erneut von der AfA und der Stadt Püttlingen entdeckt wurde, die für ihre erforderliche Restaurierung 5500 Euro Spendengelder bei der Sparkasse Saarbrücken und der Völklinger Firma Saarstahl organisierten. Die Püttlinger Maschinenbaufirma BSJ habe in der Folge jedes Detail der Lok mit enormen Zeitaufwand und originalgetreu restauriert und für die Zukunft konserviert, unentgeltlich, wie es bei der erneuten "Inbetriebnahme" hieß.
Denn zusammen mit dem Kulturforum Köllertal, der Erwerbslosenselbsthilfe Püttlingen und dem Landesdenkmalamt wurde eine Fläche am Püttlinger Kulturbahnhof hergerichtet, um Molli wieder auf die Schiene zu bringen, zur Freude sicherlich vieler Kinder, die hier ihren Traum vom Beruf des Lokomotivführers ausleben dürfen. "Die Bedeutung der Schmalspurlok wird dadurch deutlich, dass es nach Recherchen des Landesdenkmalamtes nur noch insgesamt fünf Exemplare des Modells Nummer 16 gibt. Das Landesdenkmalamt hält die Lok sogar für denkmalwürdig und prüft zurzeit die Aufnahme in die Liste der Industrie-Denkmäler", betonte Püttlingens Bürgermeister Martin Speicher dieser Tage bei der Übergabe der neu strahlenden Molli.
