Lobende Worte bei Sekt und Saft

Neuweiler · Einen runden Geburtstag und das Ende einer Ära galt es gestern am Standort Neuweiler des BBZ Sulzbach zu begehen. Die Gründung der Schule liegt 125 Jahre zurück. Zudem wurde der bisherige Leiter, Theo Graff, in den Ruhestand verabschiedet.

 Der scheidende Schulleiter Theo Graff (links) gestern in Neuweiler bei der Ansprache an die Ehrengäste (von rechts): Ulrich Commerçon, Michael Adam und Peter Gillo. Foto: Becker&Bredel

Der scheidende Schulleiter Theo Graff (links) gestern in Neuweiler bei der Ansprache an die Ehrengäste (von rechts): Ulrich Commerçon, Michael Adam und Peter Gillo. Foto: Becker&Bredel

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Bevor die Lehrerschaft ihr Fest feiern konnte, ging es gestern feierlich zu im Untergeschoss der Neuweiler "Zweigstelle" des BBZ Sulzbach. Das verdeutlichten nicht nur die Ehrengäste, allen voran Bildungsminister Ulrich Commerçon, sondern auch die gereichten Getränke. Gerne griffen die Damen und Herren zu Sekt (mit oder ohne Saft) oder eben purem Orangensaft. Für die Begrüßung war Schulleiter Theo Graff zuständig, der allerdings später dann auch selbst ins Rampenlicht rückte. Er wurde mit anerkennenden Reden und Dankesworten sowie zwei Geschenken bedacht. Denn: Mit Ende des Schuljahres tritt Graff in den Ruhestand.

Anerkennung gab es aber auch für das Berufsbildungszentrum Sulzbach, das in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiert (die SZ berichtete mehrfach).

Als erster Festredner entschuldigte sich Commerçon augenzwinkernd mit den Worten: "Ich muss heute (beruflich) noch nach Paris" dafür, dass er sich sehr kurz fasste und die Veranstaltung sehr zeitig nach seiner Rede verließ. Der Minister gab einen kurzen historischen Abriss über das BBZ und seine Vorgänger-Institutionen und lobte zudem Theo Graff als umtriebigen und engagierten Schulleiter. Commerçon ging auch auf die Nachfolgeregelung ein, die kurz vor der Entscheidung stehe. "Ich glaube, sie ist auf einem guten Wege", ließ er durchblicken.

Für den Schulträger, also den Regionalverband Saarbrücken, schlug Peter Gillo danach nachdenkliche Töne an. Nach seinen Worten reicht die finanzielle Ausstattung der Schulen bei Weitem nicht aus zur Erfüllung der vielfältigen Aufgaben - auch nicht für die nach Gillos Meinung so wichtige Integration jugendlicher Ausländer (hier vor allem der Flüchtlinge ohne erwachsene Bezugsperson). Er machte sich gestern deutlich für eine Verlagerung der Finanzströme auf die kommunale Ebene stark.

Das traf beim nächsten Festredner auf offene Ohren und zustimmende Anerkennung: Als Vertreter der Stadt trat Bürgermeister Michael Adam ans Mikrofon, nutzte es dann aber nicht, weil es hörbar technische Probleme gab und er auch ohne Hilfsmittel gut zu verstehen sei, wie er sagte. Adam lobte das BBZ als "wichtigen Standortfaktor" und einen "Baustein der Schullandschaft" in der Stadt Sulzbach. Die rund 1800 Schülerinnen und Schüler seien ein "belebender Faktor" in der Innenstadt. Zur Erinnerung an seine Tätigkeit in der Salzstadt überbrachte Adam dann Graff zwei Geschenke: eine Glaskugel als Symbol für die frühere Glasproduktion in Sulzbach und einen Kapselheber. Ein Begriff, den der Beschenkte später dann ein Synonym für Flaschenöffner nannte.

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