Lob hilft Oberwürzbach nicht

Die Konfusion ist groß. Eine Arbeitsgruppe hat in den Ferien an einem Konzept gearbeitet für eine Biosphärenschule in St. Ingbert. Das hat eine Delegation mit Oberbürgermeister Georg Jung an der Spitze Bildungsminister Klaus Kessler vorgestellt. Welches Ergebnis diese Runde allerdings brachte, lässt sich offensichtlich recht unterschiedlich bewerten. Was recht verwirrend ist - unnötigerweise

Die Konfusion ist groß. Eine Arbeitsgruppe hat in den Ferien an einem Konzept gearbeitet für eine Biosphärenschule in St. Ingbert. Das hat eine Delegation mit Oberbürgermeister Georg Jung an der Spitze Bildungsminister Klaus Kessler vorgestellt. Welches Ergebnis diese Runde allerdings brachte, lässt sich offensichtlich recht unterschiedlich bewerten. Was recht verwirrend ist - unnötigerweise.Während Oberwürzbachs Ortsvorsteherin Lydia Schaar (CDU) die Lichter in ihrer Hasenfelsschule verlöschen sieht, findet es die Stadt nicht schlecht, dass der Minister die vorgestellten Pläne für interessant erachtet hat. Im Hause des Bildungsministeriums wiederum zeigt man sich verwundert ob der negativen Betrachtungsvariante. Schließlich sei es in dem Gespräch nicht nur um die Hasenfelsschule gegangen, sondern um den Grundschulstandort Südschule, dessen Nebenstelle Oberwürzbach ist. Das Konzept sei gut, es bedürfe aber keiner Modellschule. Und um das Profil der Südschule zu stärken, regte Minister Kessler die Entwicklung zu einer selbstständigen Schule an oder das Einrichten einer gebundenen Ganztagesschule am Schulstandort. Was will der Mann uns sagen, dürften sich an dieser Stelle manche Oberwürzbacher Bürger verwirrt fragen? Offensichtlich war es bei allem Enthusiasmus der Beteiligten unter den Tisch gefallen, worum es letztlich geht: Oberwürzbach will seine Grundschule behalten. Die Südschule hat nicht das Problem, ihr Profil schärfen zu müssen. Eine selbstständige Schule, die unter anderem Unterrichts- und Lehrerfragen eigenverantwortlich klärt, bringt die Dependance Hasenfelsschule keinen Millimeter weiter. Ohne Kinder kein Unterricht. Eine Ganztagsschule wäre da vielleicht schon besser. Doch käme die nach Oberwürzbach? Oder würden interessierte Eltern die nicht lieber in St. Ingbert-Mitte angesiedelt sehen? Auch ist unklar, ob alle Oberwürzbacher Eltern ihr Kind in eine Ganztagsklasse stecken wollen. Viele offene Fragen.Es bleibt dabei: Das Problem sind fehlende Kinder an der Hasenfelsschule. Das dürfte auch der Bildungsminister wissen. Wie alle anderen möchte auch er nicht der Schulschließer sein. Und lobt drum tapfer das Biosphären-Konzept der Südschule.So wie es aussieht, wird Oberwürzbach auch im kommenden Schuljahr keine Abc-Schützen einschulen. Ohne fünftes Grundschuljahr aber sperrt der Hausmeister im Folgejahr die Eingangstür ab. Denn eine einzige Klasse, das hat die Grundschulreform aus dem Hause Jürgen Schreier gezeigt, soll nicht im Gebäude verbleiben.

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