LIVE Live-Ticker zur Pandemie Liveblog: Corona-Lockdowns drücken weltweiten CO2-Ausstoß deutlich

Saarbrücken · In unserem Liveblog halten wir Sie über alle aktuellen Ereignisse im Zusammenhang mit der Pandemie auf dem Laufenden.

Liveblog Corona-Virus im Saarland: Neuinfektionen, Risikogebiete, Gefahrenzonen
Foto: dpa/-

+++ Corona-Lockdowns drücken weltweiten CO2-Ausstoß deutlich +++

Durch die Corona-Einschränkungen ist der globale CO2-Ausstoß deutlich gesunken. Das zeigt eine neue Studie. Doch Entwarnung bei der Klimaerwärmung gibt es deshalb nicht.

+++ Erstmals seit April über 5000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland +++

(dpa) - Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochmorgen erstmals seit April mehr als 5000 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Insgesamt belief sich die Zahl laut RKI auf 5132. Das waren mehr als 1000 Fälle mehr als noch am Vortag. Der letzte Höchstwert seit April waren 4721 neu nachgewiesene Fälle am Samstag gewesen. Am Mittwoch vergangener Woche hatten die Gesundheitsämter dem RKI 2828 Neuinfektionen mitgeteilt.

Zuletzt waren Mitte April die Zahlen so hoch wie aktuell. Allerdings sind die Werte nicht miteinander vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird – und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden. Das RKI schreibt zur momentanen Situation: „Aktuell ist ein beschleunigter Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten. Daher wird dringend appelliert, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert.“ Der Anteil der Covid-19 Fälle nehme in der älteren Bevölkerung leicht zu. Senioren gelten in der Regel als anfälliger für eine schwere Corona-Erkrankung als Jüngere.

Die Zahl der Corona-Patienten auf der Intensivstation stieg zwar in den vergangenen Tagen merklich, ist aber weiterhin vergleichsweise niedrig. So wurden laut Daten des DIVI-Intensivregisters von Dienstag rund 620 Covid-Patienten intensivmedizinisch behandelt, eine Woche zuvor waren es noch rund 450. Insgesamt sind demnach in Deutschland aber noch knapp 9000 Intensivbetten frei.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 334 585 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 14.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9677. Das waren 43 mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es etwa 281 900 Genesene.

+++ Ökonomen fordern nachvollziehbare Corona-Regeln +++

(dpa) - Führende Ökonomen haben an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs appelliert, bei neuen Corona-Regelungen auf Nachvollziehbarkeit und Einheitlichkeit zu achten. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sagte dem „Handelsblatt“, dass der Schutz von Gesundheit und Wirtschaft ein „hohes Vertrauen der großen Mehrheit der Menschen“ brauche. „Dies erfordert Regeln, die nachvollziehbar und zu einem gewissen Maße damit auch einheitlich sind.“

Der Präsident des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, sagte: „Ich würde von der Politik erwarten, dass verstärkt Schutzmaßnahmen ergriffen werden, die wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben ermöglichen, statt es zu verhindern.“ Das bedeute: „Mehr Maskenpflicht und mehr Tests und weniger Beherbergungsverbote.“

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen angesichts steigender Corona-Infektionszahlen an diesem Mittwoch über weitere Beschränkungen beraten. Erstmals seit vier Monaten findet die Konferenz nicht per Video statt, die Länderchefs sind für ein Vor-Ort-Treffen in Berlin.

+++ Linken-Vorsitzende Kipping fordert "viel mehr" Schnelltests +++

(Reuters) - Vor der Konferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt die Linken-Vorsitzende Katja Kipping in der ARD: "Wir erwarten, dass jetzt alles unternommen wird vonseiten der Bundesregierung in Absprache mit den Landesregierungen, um soziales Leben zu ermöglichen bei höchstmöglichem Infektionsschutz. Das heißt: Investitionen in Digitalisierung, Investition in Luftfilter. Wir müssen auch unterstützen, dass es viel mehr Schnelltests gibt."

+++ Saar-Ministerin ist gegen längere Ferien im Winter +++

Saar-Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot hat den Vorschlag zweier Unionspolitiker abgelehnt, wegen Corona die Winter- oder Weihnachtsferien zu verlängern. Die SPD-Politikerin bezeichnete den Vorstoß als „Augenwischerei“.

+++ Ungeklärte Erkrankung - Studie zu Corona-Impfstoff unterbrochen +++

(Reuters) - Nach AstraZeneca muss ein weiterer großer Pharmakonzern seine entscheidende Corona-Impfstoffstudie unterbrechen. Der US-Arzneimittelhersteller Johnson & Johnson stoppte seine Studie am Montag vorübergehend wegen einer ungeklärten Erkrankung bei einem Probanden. Der Vorfall solle nun von einem unabhängigen Kontrollgremium und Experten des Unternehmens geprüft werden, teilte J&J mit. Nähere Details zu der Erkrankung des Probanden nannte der Konzern nicht. J&J hatte die Phase-3-Wirksamkeitsstudie, an der rund 60.000 Menschen teilnehmen sollen, erst Ende September gestartet. Ergebnisse sollten bis Ende dieses, Anfang kommenden Jahres vorliegen.

Der US-Konzern gehört zu dem Kreis von Unternehmen, von denen sich die EU-Kommission vorab Hunderte Millionen Impfstoffdosen gesichert hat. J&J wird auch im Rahmen des "Warp-Speed"-Projekts der US-Regierung finanziell unterstützt, die ebenfalls Millionen Dosen des Impfstoffes reserviert hat. Der Impfstoff hebt sich von der Konkurrenz ab, da von ihm nur eine Dosis verabreicht werden soll. Andere Kandidaten im Rennen um einen Corona-Impfstoff sehen dagegen eine zweite Impfung vor.

+++ Nächste Großstadt in NRW überschreitet Warnstufe in der Corona-Pandemie +++

(dpa) - Mit Leverkusen hat eine weitere Großstadt in Nordrhein-Westfalen eine wichtige Warnstufe in der Corona-Pandemie überschritten. In den vergangenen sieben Tagen habe es dort 62,3 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner gegeben, hieß auf der Webseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Dienstagmorgen. Die Schwelle liegt bei 50 - sie wurde also deutlich übersprungen. Aus Sicht von Virologen ist Leverkusen damit wie so viele andere Städte auch ein „Corona-Risikogebiet“.

Bereits am Montagabend hatte die Landeshauptstadt Düsseldorf mitgeteilt, dass sie die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ebenfalls überschritten habe. Dort lag der Wert am Dienstag bei 55. Weiterhin drüber sind zum Beispiel Köln (66), Duisburg (54,5), Gelsenkirchen (58,9) und Hamm (58,4).

+++ Saar-Hoteliers erbost über Beherbergungsverbot +++

Mit scharfen Worten hat sich der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) im Saarland gegen das geltende Beherbergungsverbot zur Eindämmung der Corona-Pandemie gewandt.

+++ Corona-Virus kann bis zu 28 Tage auf Oberflächen überleben +++

(dpa) - Auf glatten Oberflächen wie von Handydisplays oder Bankautomaten kann das Corona-Virus neuen australischen Forschungsergebnissen zufolge bis zu 28 Tage überleben – und damit länger als bislang angenommen. Das geht aus einer Studie der australischen Wissenschaftsbehörde Csiro hervor, die am Montag in der Zeitschrift „Virology Journal“ veröffentlicht wurde. „Bei 20 Grad Celsius, also etwa Raumtemperatur, fanden wir heraus, dass das Virus extrem robust ist und 28 Tage lang auf glatten Oberflächen wie Glas von Handybildschirmen und Kunststoff-Geldscheinen überlebt“, sagte Debbie Eagles, stellvertretende Direktorin des Zentrums für Seuchenvorsorge, das die Forschungsarbeiten durchführte.

+++ Bis zu 15.000 Soldaten sollen bei Corona-Eindämmung helfen +++

(Reuters) - Die Bundeswehr will Kommunen nach Angaben des Verteidigungsministeriums notfalls mit bis zu 15.000 Personen bei der Bekämpfung des Corona-Virus helfen. Derzeit seien bereits rund 1300 Soldaten eingesetzt, 172 davon im medizinischen Bereich, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Montag in Berlin. Zwei Tage vor dem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den 16 Ministerpräsidenten hagelte es Kritik an den Länder-Vorschriften, dass Personen aus Risikogebieten bei Inlandsreisen einen negativen Corona-Test vorweisen müssen. Der Gastgewerbeverband Dehoga will dagegen klagen.

+++ Regierungssprecher - "Die Lage ist ernst" +++

(Reuters) - "Die Lage ist ernst", sagt Regierungssprecher Steffen Seibert. Deutschland sei am Beginn der zweiten Welle. Teilweise gebe es bereits wieder mehr schwer verlaufende Fälle, in denen auch die Intensivstationen der Krankenhäuser genutzt werden müssten. Seibert verteidigt die Orientierung an den Neuinfektionszahlen. Sie seien wichtig, weil die Gesundheitsämter alle Infektionsketten nachverfolgen müssten.

+++ Kreis St. Wendel ist Corona-Gefahrenzone +++

(SZ-Redaktion) - Die Corona-Lage hat sich im Saarland über das Wochenende weiter verschärft. Seit Samstag hat das Saarland einen ersten Landkreis, der als Corona-Risikogebiet gilt.Der Kreis St. Wendel ist seit Samstag eine Corona-Gefahrenzone. Die Grenze von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner wurde überschritten.

Am Sonntag erhöhte sich in Merzig-Wadern der Sieben-Tages-Wert auf 47 und liegt damit nur noch knapp unter dem Grenzwert von 50.

Der Saarpfalz-Kreis ist mit 35,9 noch etwas weiter von der kritischen Marke entfernt.

Auch Illingen im Kreis Neunkirchen ist stark betroffen. Dort gibt es zwölf neue Fälle. Verantwortlich dafür ist eine private Trauerfeier, auf der sich viele Menschen angesteckt haben, wie die SZ auf Nachfrage erfuhr.

+++ Corona: Warum Stoßlüften so wichtig ist +++

(dpa) - Neben Alltagsmaske, Abstand halten und Händewaschen wird in der kalten Jahreszeit noch eine weitere Corona-Vorsichtsmaßnahme immer wichtiger: regelmäßiges Stoßlüften. Denn jetzt hält man sich in aller Regel öfters drinnen auf als im Frühling und Sommer. In schlecht belüfteten Räumen sei die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung durch in der Luft schwebende Aerosole aber höher, erläutert der Tropenmediziner Emil Reisinger aus Rostock.

„Neben Tröpfchen gelten die wesentlich kleineren Aerosole als Hauptübertragungsweg der Coronaviren, wenn auch in geringerem Umfang“, sagt Reisinger. Während die schweren Tröpfchen schnell auf den Boden sinken, könnten die leichteren Aerosole längere Zeit in der Luft schweben und sich so in geschlossenen Räumen verteilen.

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