Saarbrücken. Universitäts-Präsident Volker Linneweber erwartet von der künftigen Landesregierung klare Rahmenbedingungen für die langfristige Entwicklung der Universität. Aus Anlass der Sondierungsgespräche von CDU und SPD erinnerte er die beiden großen Parteien an ihre Absicht, 30 Prozent des Haushalts für Bildungsaufgaben einzuplanen. Dieses im Jamaika-Koalitionsvertrag festgeschriebene Ziel hätte sich auch die Saar-SPD auf die Fahnen geschrieben.Der Uni-Präsident forderte die Landespolitiker auf, bei den Koalitionsgesprächen die saarländische Hochschulentwicklung nicht eindimensional von der Ausgabenseite her zu betrachten. "Jeder Euro, den die Landesregierung in die Hochschulen investiert, kommt dem Saarland um ein Mehrfaches wieder zugute. Allein über die Drittmittel für die Forschung fließen jedes Jahr rund 100 Millionen Euro ins Saarland. Wenn man die Ausgaben der Studenten, Wissenschaftler und Verwaltungsmitarbeiter dazu rechnet, kommen weitere 500 Millionen Euro und 6250 zusätzlich geschaffenen Arbeitsplätze hinzu", so Linneweber. Diese Zahlen seien durch verschiedene Studien bestätigt worden. Das Saarland könne mittelfristig von einer leistungsfähigen Hochschullandschaft mit starkem Forschungsprofil enorm profitieren. "Derzeit ist die Finanzierung aus Landesmitteln, mit denen die Universität kalkulieren kann, nur bis einschließlich 2013 gesichert. Die Universität stellt damit über 18 000 Studienplätze bereit, wobei pro Student deutlich weniger Finanzmittel zur Verfügung stehen als im Bundesdurchschnitt." Bereits jetzt sei das Saarland das Bundesland mit der zweithöchsten Abwanderungsrate bei Studenten. red Foto: universität