Linke freuen sich über Sozialpass, Familienforum warnt davor

Saarbrücken. Die Linke im Saarbrücker Stadtrat zeigte sich gestern zufrieden. Auf ihre Initiative hin hat der Rat am Dienstag den Weg frei gemacht für einen so genannten Sozialpass und ein kostenloses Mittagessen für Grundschüler

Saarbrücken. Die Linke im Saarbrücker Stadtrat zeigte sich gestern zufrieden. Auf ihre Initiative hin hat der Rat am Dienstag den Weg frei gemacht für einen so genannten Sozialpass und ein kostenloses Mittagessen für Grundschüler. "Arbeitslose und Geringverdiener haben bald kostenlosen Zugang zu den Saarbrücker Museen, dem Zoo und anderen städtischen Einrichtungen", verkündete der Vorsitzende der Linke-Stadtratsfraktion, Rolf Linsler, gestern.Das Freie Familienforum freut sich ganz und gar nicht über diese neue Weichenstellung des Stadtrats. Auf Initiative des Forums hat sich der alte Stadtrat nämlich grundsätzlich für einen Familienpass ausgesprochen. Den sieht das Forum nun in Gefahr. Dabei sei der Familienpass viel wichtiger als ein Sozialpass. "Denn der Familienpass wirkt ganz anders, als der Sozialpass. Der Familienpass ist positiv besetzt, während ein Sozialpass die Betroffenen, allen voran die Kinder, negativ stigmatisiert. In dem Moment, wo diese Familien beziehungsweise die Kinder den Sozialpass vorlegen, um Ermäßigungen bei städtischen Einrichtungen zu erhalten, sind sie als arm oder bedürftig ausgewiesen. Das kann nicht das richtige gesellschaftspolitische Signal sein, denn es sorgt für noch mehr Ausgrenzung", warnt die Vorsitzende des Familienforums, Nathalie Zimmer.Der Familienpass wirke "belohnend, indem die Familien einen Vorteil bei den beteiligten Institutionen und Gewerbetreibenden in Form von Gutscheinbons, Rabatten oder Sonderleistungen erhalten". ols

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