Linke bläst zur Attacke auf SPD

Saarbrücken. Wahlkampf-Finish bei den Saar-Linken: Ein angriffslustiger Oskar Lafontaine zieht bei der Abschlusskundgebung am frühen Freitagabend alle rhetorischen Register. "Wir wollen, dass das Land nach über zehnjähriger CDU-Regierung wieder anständig regiert wird", sagt er unter dem großen Beifall von 1000 Zuhörern auf dem Saarbrücker Theatervorplatz

 Linken-Trio in guter Wahlkampf-Laune: Gregor Gysi, Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht (v.l.). Foto: Becker&Bredel

Linken-Trio in guter Wahlkampf-Laune: Gregor Gysi, Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht (v.l.). Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Wahlkampf-Finish bei den Saar-Linken: Ein angriffslustiger Oskar Lafontaine zieht bei der Abschlusskundgebung am frühen Freitagabend alle rhetorischen Register. "Wir wollen, dass das Land nach über zehnjähriger CDU-Regierung wieder anständig regiert wird", sagt er unter dem großen Beifall von 1000 Zuhörern auf dem Saarbrücker Theatervorplatz. "Wir wollen die SPD ans Ruder lassen, aber nur, wenn wir mit dabei sind", wirbt Lafontaine erneut für ein rot-rotes Bündnis nach der Landtagswahl am Sonntag.SPD-Chef Heiko Maas werde erklären müssen, warum er mit CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer ins Koalitionsbett steigen wolle. Sie sei für die immense Überschuldung des Saarlandes und das Millionengrab Vierter Museums-Pavillon verantwortlich. Lafontaine zürnte, die Schuldenkrise dürfe nicht auf dem Rücken der kleinen Leute ausgetragen werden. Ein Stellenabbau im öffentlichen Dienst sei mit ihm nicht zu machen. Mit der Einführung einer Millionärssteuer, die dem Saarland jährlich 600 Millionen Euro bringe, könne der Haushalt schrittweise wieder in Ordnung gebracht werden.

Lafontaine geißelt die Politik der Sozialdemokraten, die im Bundestag sowohl den gesetzlichen Mindestlohn als auch eine Regulierung der Energiepreise abgelehnt habe. Nur eine starke Linke könne dafür sorgen, dass "diese Partei wieder sozial und demokratisch wird", wettert Lafontaine. Zuvor hat eine kämpferische Bundesparteivize Sahra Wagenknecht SPD und CDU ins Visier genommen, die "bereits vor der Wahl alles ausgekungelt haben". Dies dürften sich die Wähler nicht gefallen lassen und ihnen eine Quittung verpassen. Bundestags-Fraktionschef Gregor Gysi nennt ein gutes Wahlergebnis für die Linken im Saarland ein "starkes Signal" für die Wahlen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. gp

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