Lindwurm-Bus fährt durch die Poststraße

Völklingen · Nach rund acht Jahren Dauer-Laufzeit im Linienbetrieb wird ein neuer Bus allmählich zum Muss. Gleich fünf Exemplare, frisch gekauft für über eine Million Euro, starten nun bei den Völklinger Verkehrsbetrieben.

 Bei der Bus-Parade am Freitagmorgen im Betriebshof: (von links) VVB-Geschäftsführer Ralf Schmitt sowie Thorsten Gundacker-Dollak und Uwe Becker (Teamleitung Verkehr). Foto: Jenal

Bei der Bus-Parade am Freitagmorgen im Betriebshof: (von links) VVB-Geschäftsführer Ralf Schmitt sowie Thorsten Gundacker-Dollak und Uwe Becker (Teamleitung Verkehr). Foto: Jenal

Foto: Jenal

Die Völklinger Verkehrsbetriebe (VVB) stellen ab Montag fünf neue Busse in Dienst. Das Prunkstück ist ein 18,5 Meter langer Gelenkbus. Er soll auf der Linie 184, der viel befahrenen Strecke zwischen der Innenstadt und Lauterbach, eingesetzt werden. Dabei muss der Lindwurm-Bus auch das Nadelöhr in der Poststraße passieren - eine Strecke, die bisher auch Fahrer normal langer Busse manchmal vor Schwierigkeiten stellt. Doch Ralf Schmitt, Geschäftsführer der VVB, sieht die Situation gelassen: "Wenn die Autofahrer ordnungsgemäß parken, kommt auch der Gelenkbus durch. Und wenn nicht, dann ist der kommunale Ordnungsdienst gefordert."

55 Fahrgäste können in dem neuen Lindwurm-Bus sitzen. Und zusätzlich 104 im Stehen mitfahren. Vorderer und hinterer Busteil sind durch ein bewegliches Rondell, sprich Gelenk, miteinander verbunden. Womit sich das Gefährt auch in engere Kurven legen kann. Damit der Bus-Kapitän dann auch mitkriegt, was 18 Meter hinter ihm passiert, werden Kameras im rückwärtigen Teil installiert.

Die vier weiteren neuen Busse (jeweils 35 Sitz- und 52 Stehplätze) haben normale Dimensionen. Wie das neue Flaggschiff der VVB sind aber auch sie technisch aufgerüstet. Eine Ein- und Ausstiegsrampe macht die Busse barrierefrei. Sie ist unauffällig im Boden an der Haupttür verankert und mit einem Handgriff auszuklappen. Monitore zeigen den Fahrgästen die Haltestellen an. Und vor allen Dingen gibt es jetzt wieder Klimaanlagen in den VVB-Bussen. Die alten Modelle, betrieben über den Motor, hatten zu viel teuren Dieselkraftstoff verbraucht. Die neuen Anlagen werden elektrisch über die Lichtmaschine betrieben.

An die 1,1 Millionen Euro haben die VVB für die fünf neuen Busse hingelegt, gefördert mit einem Landeszuschuss von 410 000 Euro. Dafür werden fünf alte Fahrzeuge aus der 30 Busse umfassenden VVB-Flotte ausgemustert. Sie werden verkauft und dann beispielsweise über polnische oder russische Straßen gondeln.

Einer der neuen Busse wurde bereits ab Werk in den Farben der Stadtsparkasse lackiert. Aber vier der neuen Busse, darunter auch der Gelenkbus, sind noch weiß, also noch jungfräulich für Werbung. Aber auch hier möchte Ralf Schmitt gerne was drauf haben. Weil im Kampf gegen das Defizit jeder Euro zählt. Rund 1,7 Millionen Jahresverlust haben die VVB zuletzt eingefahren. Und wegen der Schuldenbremse steht auch die bisherige Förderung durch das Land auf der Kippe.

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HintergrundDas Fahrgastaufkommen der VVB lag 2012 bei rund 3,2 Millionen und stieg im zu Ende gegangenen Jahr weiterhin leicht an. Die Busse legen im Jahr rund 1,3 Millionen Kilometer zurück. Bei den VVB sind (inklusive Werkstatt und Verkaufspersonal im Zentrum in der Poststraße) 64 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 45 Fahrer für die 30 Busse. Da sich die Busse in der Stadt ständig im Stop-and-Go-Verkehr bewegen, werden sie besonders stark strapaziert. Der Abschreibezeitraum beträgt acht Jahre. Für die folgenden Jahre sind bereits fünf weitere Neuanschaffungen geplant. er

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