Liebhaber-Herzen schlagen höher

Dudweiler · Rund 350 Zuschauer staunten am vorigen Samstag nicht schlecht: Am Dudoplatz gab es ein Stelldichein sehenswerter Oldtimer – und eine viel beachtete Sonderprüfung.

 Sandra Zitt (rechts) und Ute Freudenberger vom Verein Pro Dorf vor einem Armstrong Siddeley 5000 Streamline Baujahr 1934.

Sandra Zitt (rechts) und Ute Freudenberger vom Verein Pro Dorf vor einem Armstrong Siddeley 5000 Streamline Baujahr 1934.

 Ein Alvis Speed Special Baujahr 38 am Start.

Ein Alvis Speed Special Baujahr 38 am Start.

 Ein Porsche 911 Targa am Start. Fotos: Thomas Seeber

Ein Porsche 911 Targa am Start. Fotos: Thomas Seeber

Knatternde Käfer, fauchende Jaguare und wilde Pferde zogen am vergangenen Samstag durch Dudweiler - vertreten durch ihre automobilen Namensvettern, denn die internationale Oldtimerrallye Saar-Lor-Lux Classique schickte ihre Teilnehmer in den Saarbrücker Stadtbezirk, um eine Sonderwertung zu fahren.

Die Teilnehmer, rund 100 aus halb Europa, mussten in einem 200-Meter-Parcours verschiedene Lichtschranken durchfahren. Dabei galt es, die Schranken in genau zehn Sekunden zu passieren, erklärte Veranstalter Wolfgang Heinz und: "Es zählt bei dieser sogenannten Sollzeitprüfung jede Zehntelsekunde", es kam also eher auf ein gutes Zeitgefühl und gleichmäßiges Fahren an.

Der wohl exklusivste Wagen im Feld, ein Alfa Romeo Monza aus dem Jahr 1933, ließ viele der rund 350 Zuschauer staunen. Sein Versicherungswert, etwa 1,2 Millionen Euro laut Veranstalter, beeindruckte ebenso wie seine Geschichte. Eigentümer war bereits das Oberkommando des italienischen Afrikakorps. Der zweisitzige Rennwagen fuhr in der damaligen italienischen Kolonie Eritrea - vermutlich bei sogenannten Playboy-Rennen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verliert sich die Spur des Alfas, bis er in den 90er Jahren in Argentinien wieder auftauchte und der aufwendige Wiederaufbau begann.

Neben ihm rollten noch einige weitere Raritäten über den Dudoplatz, die sich nicht verstecken mussten: Mercedes-Flügeltürer, Porsche 911, Jaguar E-Type oder der klassische "James Bond" Aston Martin DB5: Sie ließen nicht nur Automobil-Liebhaber-Herzen höher schlagen. Gabriele Ungers hielt beispielsweise nach einem Porsche 914 Ausschau: "Der VW-Porsche hat mir schon früher gut gefallen."

Für Muffins, Kaffee und Sekt sorgte derweil der Verein Pro Dorf Dudweiler. Dessen Mitglieder hatten sich in historischen Kleidern im Stil der 20er und 30er Jahre kostümiert. "Alles musste sehr kurzfristig organisiert werden", erklärte Sandra Zitt: "Die Kleider wurden uns glücklicherweise von Berta Pitz aus Dudweiler geliehen. Und nicht nur historische Kleider konnte der Verein kurzfristig organisieren, auch mehrere historische Fahrzeuge, zur Verfügung gestellt von der Firma Christoph Dorscheid Sportwagen aus Friedrichsthal, standen zum Sehen und Anfassen bereit. Darunter ein Armstrong Siddeley 5000 Streamline aus dem Jahr 1934.

Im nächsten Jahr will der Verein Pro Dorf die Rallye-Prüfung in Dudweiler mit Musik und weiteren Ideen wieder begleiten. "Die Veranstaltung lässt sich weiter ausbauen", sind sich Zitt und Kollegin Ute Freudenberger sicher.

Nach der absolvierten Sollzeitprüfung ging es für die Rallye-Teilnehmer über Sulzbach weiter nach Saarbrücken, wo am Abend im Porsche-Zentrum die Pokale verteilt wurden. Burkhard Müller und Fabian Mohr (Rülzheim/Horb) setzen sich in der Wertung Experten durch. Ralf-Michael Zapp und Ulrike Thiel-Zapp (Merzig) gewannen die Wertung Touring. Roland Wittmann und Vera Wittmann (Offenhausen) zeichneten sich in der Kategorie Youngtimer aus. Und Gerd Müller sowie Ernesto Fries aus Ensdorf setzten sich in der Wertung Beginner durch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort