„Liebes unbekanntes Fräulein Alma“

Neunkirchen · Es sind Briefe voller Wünsche und Hoffnungen, aber auch voller Trauer und Zweifel, die junge Soldaten an das Mädchen Alma im Zweiten Weltkrieg senden. Über 70 Jahre später hat sie die Feldpost wiederentdeckt.

 Erinnerungen an den Krieg und junge Soldaten – Alma Klein hat die Feldpostbriefe aufbewahrt. Foto: Thomas Seeber

Erinnerungen an den Krieg und junge Soldaten – Alma Klein hat die Feldpostbriefe aufbewahrt. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Zwei Tage nach dem deutschen Angriff auf Polen am 1. September 1939 nahm die Deutsche Feldpost ihren Dienst auf. Feldpostsendungen zwischen Front und Heimat hatten Vorrang vor der zivilen Post und waren bis zu einem bestimmten Grad in beide Richtungen gebührenfrei. Rund 18,2 Millionen deutsche Soldaten nahmen am Zweiten Weltkrieg teil. Historiker schätzen die Zahl der Feldpostsendungen auf 30 bis 40 Milliarden. Bis zu 12 000 Mitarbeiter in etwa 400 Feldpostämtern sorgten für die Zustellung. Die Zahl der im Ersten Weltkrieg verschickten Feldpostbriefe wird auf 28,7 Milliarden geschätzt. Briefe waren das wichtigste Bindeglied zwischen auseinandergerissenen Familien. Feldpostbriefe wurden stichprobenartig kontrolliert. Sie durften keine Informationen über die Truppen, ihre Ausrüstung oder Einsatzorte und "Wehrkraftzersetzendes" enthalten. Verstöße dagegen wurden mit Gefängnis, Zuchthaus oder dem Tod bestraft.

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