"Lieber Leser, jetzt kommt alles auf Sie an!"

Merzig. Am Sonntag, 10. Juni, 11 Uhr, ist der Regler-Preisträger 2002, Giwi Margwelaschwili zu Gast in Merzig und stellt sein neues Buch vor: "Das Lese-Liebeseheglück", einen fantastischen Roman, der zurückgeht auf seine Zeit als Stadtschreiber in Saarbrücken und der ein Kapitel saarländische Landesgeschichte thematisiert

 Giwi Margwelaschwili war Stadtschreiber in Saarbrücken; für sein Werk erhielt er bereits mehrere Preise. Foto: Gollenstein

Giwi Margwelaschwili war Stadtschreiber in Saarbrücken; für sein Werk erhielt er bereits mehrere Preise. Foto: Gollenstein

Merzig. Am Sonntag, 10. Juni, 11 Uhr, ist der Regler-Preisträger 2002, Giwi Margwelaschwili zu Gast in Merzig und stellt sein neues Buch vor: "Das Lese-Liebeseheglück", einen fantastischen Roman, der zurückgeht auf seine Zeit als Stadtschreiber in Saarbrücken und der ein Kapitel saarländische Landesgeschichte thematisiert. Da Margwelaschwili inzwischen in Tiflis lebt, besteht in Merzig die nun seltene Gelegenheit, den charismatischen Autor live zu erleben.Als Giwi Margwelaschwili im Jahr 1990 der Einladung zu einem vierwöchigen Autorenstipendium nach Saarbrücken, der Partnerstadt von Tbilissi, folgt, blickt er bereits auf ein bewegtes Leben zurück. 1927 als Sohn georgischer Emigranten in Berlin geboren wird er 1946 mit seinem Vater vom sowjetischen Geheimdienst NKWD entführt. Sein Vater wird getötet, Margwelaschwili in Sachsenhausen interniert, anschließend nach Georgien verschleppt. Des Georgischen zunächst nicht mächtig, lehrt er Deutsch im Land seiner Vorfahren, schreibt eine Vielzahl von Romanen und Erzählungen in deutscher Sprache, die jedoch über Jahrzehnte hinweg unveröffentlicht bleiben. Nur einige philosophische Schriften erscheinen. Erst mit der Rückkehr nach Deutschland in den 1990er Jahren kann er sein umfangreiches literarisches Werk publizieren. 1994 erhält er die deutsche Staatsbürgerschaft und ein Ehrenstipendium des Bundespräsidenten. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen zählen: 1995 "Brandenburgischer Literatur-Ehrenpreis" für sein Gesamtwerk, 2006 die Goethe-Medaille, 2008 das Bundesverdienstkreuz. Er ist Mitglied des P.E.N und lebt seit Ende 2011 in Tbilissi.

Inspiriert von der Fürstenzeit

Inspiriert durch den Aufenthalt an der Saar, entwarf Margwelaschwlili einen aufregenden, höchst ungewöhnlichen Roman "Das Lese-Liebeseheglück". Darin entführt er seine Leser mit einer phantastischen Reise zurück in die nassau-saarbrückische Fürstenzeit des Jahres 1786. Im Saarbrücker Hotel "Fuchs" am St. Johanner Markt startet - ausgehend von einem dort hängenden Wandteppich - eine gemeinsame Expedition von Leser, Autor und anderen "Realweltmenschen", die die Revolution von 1789 hinauszögern soll, denn durch deren Wirren drohen zwei Liebenden Missgeschick und Leid.

So geschieht Phantastisches, wenn "reale" Menschen wie ein Kulturdezernent oder ein Rundfunkredakteur mit "Buchweltpersonen" zusammentreffen. Der Erfolg der Expedition hängt ausschließlich von der Phantasie jedes einzelnen Lesers ab. red

Die Veranstaltung mit Giwi Margwelaschwili beginnt am Sonntag um elf Uhr im Foyer der Stadthalle.

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