Saarbrücken. FDP und Grüne haben die wachsende Nachfrage nach Schüler-Nachhilfe als Indikator für die Probleme in der saarländischen Bildungslandschaft gewertet. Liberalen-Chef Christoph Hartmann sagte gestern, der Boom der Nachhilfe-Branche zeige, dass viele Eltern sich mit ihren Kindern bei der Umsetzung des auf acht Jahre verkürzten Abiturs allein gelassen fühlten. Hartmann kritisierte den häufigen Unterrichtsausfall in allen Schulformen. Deshalb sei es nicht verwunderlich, wenn Schüler auf Privatunterricht zurückgreifen müssten. Der FDP-Chef forderte von der Landesregierung ein "Programm für eine Unterrichtsgarantie". Die Bildungspolitikerin Claudia Willger-Lambert (Grüne) mahnte: "Wenn der Schulerfolg nur noch durch bezahlte Nachhilfe gewährleistet werden kann, fahren wir mit Volldampf in eine Zwei-Klassen-Bildungsgesellschaft." Nach Schätzungen der Politikerin müssen im Saarland bis zu 20000 Schüler erhebliche finanzielle Mittel für Nachhilfe aufbringen. Auch Willger-Lambert übte Kritik am Unterrichtsausfall. gp