Liberale streiten sich um Stadtratsmandate

Saarbrücken. Die Liberalen im Kreis Saarbrücken haben am Montagabend im Deutschmühlental ihre Kandidaten für den Stadtrat benannt (wir berichteten). Einige Noch-Stadträte hätten sich einen sauberen Stabwechsel gewünscht: Berthold Bahner etwa, der wie der Güdinger Manfred Ziegler seinen Platz für einen jüngeren Parteikollegen räumte

Saarbrücken. Die Liberalen im Kreis Saarbrücken haben am Montagabend im Deutschmühlental ihre Kandidaten für den Stadtrat benannt (wir berichteten). Einige Noch-Stadträte hätten sich einen sauberen Stabwechsel gewünscht: Berthold Bahner etwa, der wie der Güdinger Manfred Ziegler seinen Platz für einen jüngeren Parteikollegen räumte. Was im Saarbrücker Osten reibungslos funktionierte - Thomas Escher rückt für Ziegler auf Platz eins der Bezirksliste - ging im Westen und im gesamten Kreis schief.Bahner wollte, dass Siegfried Neuschwander und Karin Nehl auf Platz eins der Bereichsliste West und der Gebietsliste stehen und die Partei seinen Platz mit einem Jüngeren besetzt. Doch Neuschwander und Nehl wollten sich offenbar beim Hauen und Stechen um die frei werdenden Plätze nicht beteiligen. "Ich sollte mich mit Platz zwei der Bereichsliste begnügen und dafür hätte ich stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Mitglied im Bauausschuss bleiben können, aber solche Spiele mache ich nicht mit", sagte Neuschwander und erklärte völlig überraschend: "Ich stehe für den Stadtrat nicht mehr zur Verfügung." Somit war der Platz für Kreisverbandsgeschäftsführer Rüdiger Linsler frei. In seiner Vorstellungsrede sagte er: "Städte wie Trier und Metz haben ihre Hausaufgaben gemacht, wir reden über Eventhalle und Stadtmitte am Fluss und schaffen es nicht einmal, die Stadt sauber zu bekommen." Gleiches SpielSpäter am Abend wiederholte sich das Spiel. Karin Nehl wollte sich nicht mit Friedhelm Fiedler um Platz eins der Gebietsliste streiten. Sie sprach von "einem schwelenden Konflikt zwischen unterschiedlichen Lagern in der FDP" und sagte über den Kreisvorsitzenden Hartmut Ostermann: "Die Hoffnung, dass er mäßigend und ausgleichend auf auseinander driftende Parteiflügel einwirkt, hat sich nicht erfüllt." Der Alt-Saarbrücker Liberale Wolfgang Stattler indes mahnte am Anfang und Ende der Kandidatenkür an, dass die Einladung nicht mit der FDP-Satzung und dem Kommunalwahlgesetz zu vereinbaren sei, und will deshalb die Wahl anfechten - notfalls vor Gericht. Dazu sagt Linsler: "Unsere Rechtsanwälte haben bestätigt, dass alles in Ordnung ist."

HintergrundIm Saarbrücker Westen ist mit einer hohen Beteiligung bei der Kommunalwahl zu rechnen. Das erste Stadtratsmandat der Liberalen geht an Nummer eins der Westliste, Rüdiger Linsler. Das zweite Mandat ginge je nach Wahlbeteiligung an die Zweite der Westliste, Anna-Isabell Klumpp, oder den Ersten der Ost-Liste, Thomas Escher. Ein dritter Sitz ginge an den Ersten der Gebietsliste, Friedhelm Fiedler.al

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