"Lethargie hat sich unter Inhabern und Eigentümern breitgemacht"

St. Wendel. Bundesprojekt "Eigentümerstandortgemeinschaften Stadtumbau" wird bis 2011 in St. Wendel ausprobiert. Gemeinsam, unterstützt von einem Planungsbüro und der Stadt sollen die Hauseigentümer gemeinsam Lösungen entwickeln, die die Brühlstraße attraktiver machen. "Die Straße ist langweilig", sagt Jan Stauder

St. Wendel. Bundesprojekt "Eigentümerstandortgemeinschaften Stadtumbau" wird bis 2011 in St. Wendel ausprobiert. Gemeinsam, unterstützt von einem Planungsbüro und der Stadt sollen die Hauseigentümer gemeinsam Lösungen entwickeln, die die Brühlstraße attraktiver machen. "Die Straße ist langweilig", sagt Jan Stauder. Für den 16-Jährigen gehört der Weg durch die Brühlstraße wie für viele Jugendliche zum Alltag. Denn Jan besucht das kaufmännische Bildungszentrum. "Grau und dunkel" kommt die Straße Katrin Widera vor. Die Oldenburgerin ist für drei Wochen in St. Wendel, um im Reisebüro ihrer Mutter ein Praktikum zu machen. In der Brühlstraße sei "nichts los", und es käme keine Laufkundschaft in die Läden. "Wir sind nicht die Bahnhofstraße", sagt Britta Fries (Fotos: mic), Kauffrau im "Sporty's", einem Skater-Laden. Grundsätzlich habe die Brühlstraße aber die zweitbeste Lage in St. Wendel. Fries stimmt mit Katrin Widera überein, dass das Modellprojekt eine gute Sache sei. "Es kommt darauf an, was gemacht wird", sagt Denise Jäkel. Die Hörgeräteakustikmeisterin betreibt einen Laden in der Brühlstraße. Es sei gut, dass überhaupt etwas getan werde, denn sonst werde immer viel geredet und wenig unternommen. Christine Freude und Katharina Hahn-Schulze, Kundinnen, finden, dass durch die Brühlstraße zu viel Verkehr rausche. Dieser Ansicht ist auch der 16-jährige Jan Müller aus Hoof. "Den Verkehr muss man in den Griff kriegen", sagt Katrin Widera. Zum Teil werde viel zu schnell gefahren. Zudem seien die Gehwege zu schmal, findet sie. Wenn man Metzgermeister Oswin Keller die 200 000 Euro gäbe, würde er das Geld in die Sanierung der Bürgersteige und der Fahrbahn stecken. "Die Straße hat gefährliche Hubbel", sagt er und zeigt auf tiefe Spurrillen im Asphalt. Keller bemängelt zudem die abbruchreifen Häuser in der Brühlstraße sowie die Leerstände. "Die Mieten sind zu hoch", sagt Waltraud Widera, die in Oldenburg und in St. Wendel Reisebüros betreibt. Sie hat unter den Besitzern Lethargie ausgemacht. Ladeninhaber und Eigentümer hätten Angst ums eigene Geschäft, so bleibe die Kooperation auf der Strecke. Für die Unternehmerin ist die Belebung der Brühlstraße eine "Frage des Willens". Alle müssten anpacken. mic

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