Lesestoff – nicht nur für Schwimmbadfans

Fechingen · Günter Nieser durchstreift gern die Vergangenheit, um Spannendes über Fechingen zu finden. Am wichtigsten ist dem Heimatforscher und seinen Vereinsfreunden aber folgende Botschaft: Fechingen hat Zukunft.

 Der Förderverein Fechinger Bad Saarbrücken trug seit seinem Start 2010 dazu bei, das Kombibad zu retten und attraktiver zu machen. Auch der Förderverein kommt in Niesers Schwimmbadbuch vor. Die Förderer sorgten mit Sponsoren unter anderem für eine neue Treppe ins Hallenbecken. Dietrich Berger, hier auf dem Weg zum Aquajogging, war im August 2012 der erste Nutzer. archivFoto: Becker & Bredel

Der Förderverein Fechinger Bad Saarbrücken trug seit seinem Start 2010 dazu bei, das Kombibad zu retten und attraktiver zu machen. Auch der Förderverein kommt in Niesers Schwimmbadbuch vor. Die Förderer sorgten mit Sponsoren unter anderem für eine neue Treppe ins Hallenbecken. Dietrich Berger, hier auf dem Weg zum Aquajogging, war im August 2012 der erste Nutzer. archivFoto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel
 Die Bücher über das Hallen- und Freibad sowie über den evangelischen Kindergarten sind die jüngsten Veröffentlichungen Günter Niesers und seiner Mitautoren. Fotos: Nieser/Repros: SZ

Die Bücher über das Hallen- und Freibad sowie über den evangelischen Kindergarten sind die jüngsten Veröffentlichungen Günter Niesers und seiner Mitautoren. Fotos: Nieser/Repros: SZ

Günter Nieser ist Heimat-Autor im besten Sinne. Er schreibt über Menschen, die ihren Ort mögen und etwas für ihn tun. Seine Bücher sind Liebeserklärungen an Fechingen. Eine der Schriften gilt jenen, die das vor dem Aus stehende Schwimmbad retteten. Ein anderes Werk widmete Nieser dem evangelischen Kindergarten, ohne den seit bald zehn Jahren geschlossenen katholischen Kindergarten zu vergessen. Hunderte junge Gesichter blicken dem Leser aus dem 129-seitigen Buch entgegen. Die Jüngsten hatten den Fototermin 2013. Die Ältesten, so sie noch leben, sind inzwischen fast 80 Jahre alt und lugten Anfang der 1940er-Jahre ins Objektiv. Nieser versteht sich ausdrücklich als Teil einer Gemeinschaft, die solche Bücher erst ermöglicht. Er ist Mitglied des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises in der Arbeitsgemeinschaft Fechinger Ortsvereine. Als pure Nostalgie, von heimatkundlicher Neugier getriebenes Pendeln zwischen gestern und heute, will der 79-Jährige sein neues Kindergartenbuch nicht verstanden wissen, für das er anderthalb Jahre nach Fakten und Namen stöberte. "Dieser Bildband entstand, um zu zeigen, dass sich im Stadtteil Fechingen noch etwas für junge Familien tut."

Das sagt Nieser deshalb, weil die Schließung der Grundschule vor acht Jahren nachwirke. "Seither wurden alle Fechinger Kinder in Ensheim eingeschult. Das hielt viele Familien davon ab, sich in unserem Ort eine Wohnung zu suchen." Ihm sei noch folgender Satz einer jungen Mutter im Ohr: "Nach Fechingen ziehe ich nicht, da wird für Kinder nichts geboten." Stimmt nicht, sagt Nieser, und will das auch mit seinem jüngsten Buch untermauern. Es schlägt einen weiten Bogen von der Kindergartengründung 1938 über die Kriegsjahre und die Zerstörung 1944/45 bis hin zum Neubeginn 1959, dem Umbrüche bis in die jüngste Zeit folgten. Dazu gehört heute, in Zeiten sinkender Kinderzahlen, Familien genau das zu bieten, was sie an Betreuung brauchen.

Dazu bemerkt Nieser: "Um den Fortbestand des Kindergartens zu sichern, wurde er 2013 um fünf Krippenplätze erweitert." Damit gebe es in Fechingen nun eine sogenannte Regelgruppe von 25 Kindern zwischen drei und sechs Jahren sowie eine alterserweiterte Gruppe mit fünf Krippenkindern und 13 Jungen und Mädchen zwischen drei und sechs Jahren. All das wissen Nieser und seine Leser nicht zuletzt dank der Erzieherin Ursula Brocker. Sie stand dem Heimatforscher bei der aufwendigen Faktensammlung ebenso zur Seite wie beim kniffligen Unterfangen, den Fotos die richtigen Namen zuzuordnen. Nieser war ohnehin bei seinen inzwischen sechs Heimatkunde-Büchern schon immer auf zuverlässige Partner angewiesen.

Das gilt zum Beispiel auch für das eingangs erwähnte und 2012 vollendete Buch über das Schwimmbad in Fechingen und die Vereine, die es vor den Sparplänen der Stadt retteten. Zu Beginn des Jahrzehnts stand das Bad auf der Kippe. Dass es anders kam und wie das möglich war, erzählte Nieser gern. Auch, um einmal mehr folgende Botschaft zu verbreiten: "Fechingen hat etwas zu bieten."

Zu haben ist der Band über den Kindergarten für sechs Euro in der Sparkassenfiliale Fechingen, Provinzialstraße 77, bei Presse Emma, Provinzialstraße 92, und bei Günter Nieser, Tel. (0 68 93) 24 01. Exemplare des Schwimmbadbuches gibt es an der Schwimmbadkasse und bei Nieser.

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