LeserreporterDen Ausbau städtischer Straßen gibt's nicht zum Nulltarif

Neunkirchen. Das Geld liegt nicht auf der Straße - es steckt in der Straße. Und dort passt viel hin. Diese Erfahrung machen jene Bürger, die von der Stadt nach der "Strabs" - der Straßenausbaubeitragssatzung - zur Sanierung ihrer Straße herangezogen werden und die geforderten Abschlagszahlungen mit der endgültigen Rechnung vergleichen

Neunkirchen. Das Geld liegt nicht auf der Straße - es steckt in der Straße. Und dort passt viel hin. Diese Erfahrung machen jene Bürger, die von der Stadt nach der "Strabs" - der Straßenausbaubeitragssatzung - zur Sanierung ihrer Straße herangezogen werden und die geforderten Abschlagszahlungen mit der endgültigen Rechnung vergleichen.Ein Musterbeispiel für Verkehrswege, deren Ausbau im Laufe der Jahre "kostbarer" wird, ist wohl die Prälat-Schütz-Straße in Wiebelskirchen. Dort wunderte sich SZ-Leser Horst Bücher über die Diskrepanz zwischen erstem Bescheid im Mai 2006, als die Stadt wie üblich Vorauszahlungen auf die Anliegerbeiträge erhob, und der Nachforderung im November 2009, als die Straße fertig war. Wie sich denn der Ausbau von 2006 veranschlagten 382 000 Euro auf schließlich knapp 700 000 Euro habe verteuern können, fragte sich der Anwohner. Horst Büchels "Strabs"-Obolus für jeden seiner 495 Quadratmeter Grundstücksfläche stieg damit von 3,95 Euro auf 6,19 Euro. Auch sei die Straßenentwässerung in der ersten Rechnung überhaupt nicht aufgeführt, war Büchel aufgefallen.Letzteres sei nicht ungewöhnlich, hieß es von Seiten der Stadt auf SZ-Nachfrage. Die Vorausleistung werde nur auf die "Hauptkostengruppe" (Straße, Gehweg und Parkstreifen) erhoben. Noch nicht konkret bestimmbare Kosten wie Entwässerung, Vermessungsleistungen und Allgermeinkosten würden erst bei der Endabrechnung berücksichtigt.Im Fall der Prälat-Schütz-Straße war die Endabrechnung auffällig höher, wobei die umlagefähigen Kosten (jener Betrag der nach Abzug des Stadtanteils tatsächlich auf die Anleger umgerechnet wird) von 165 000 Euro im Jahr 2006 auf 259 000 Euro dreieinhalb Jahre später stiegen. Maßgeblich dafür, so die Stadt, seien schlechte Bodenverhältnisse gewesen, wie sie die zuvor gezogenen Bodenproben nicht angezeigt hätten. So habe der Boden im Bereich der Straße großflächig ausgetauscht werden müssen. Auch sei zusätzlich teerhaltiges Material angefallen, das mit erheblichem Mehraufwand als Sondermüll habe entsorgt werden müssen. gthDen Tipp für diesen Artikel bekamen wir von unserem Leser-Reporter Horst Bücher aus Wiebelskirchen. Sie haben auch Spannendes zu erzählen und sogar Fotos gemacht? Dann schicken Sie uns alles als Leser-Reporter: per Sprachnachricht, SMS/Fax, MMS mit Foto an Tel. (0681) 59 59 800, Mails an leser-reporter@sol.de

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