´Leserbriefe

PolizeiberichtEs geht nur um EffekthaschereiZu "Eine Schlägerei nach der anderen", SZ vom 23. FebruarMit großer Verärgerung habe ich den Bericht des SZ-Reporters über die Vorkommnisse am Rosenmontagsumzug in Marpingen gelesen

Polizeibericht

Es geht nur

um Effekthascherei

Zu "Eine Schlägerei nach der anderen", SZ vom 23. Februar

Mit großer Verärgerung habe ich den Bericht des SZ-Reporters über die Vorkommnisse am Rosenmontagsumzug in Marpingen gelesen. Hier wurde bewusst der Eindruck erweckt, dass es sich um eine Veranstaltung handelt, an der nur noch übermäßig getrunken und gepöbelt wird. Offensichtlich ging es dem Reporter nur um Effekthascherei nach dem Motto "Besser schlechte Nachrichten als keine". Der Verfasser der Zeilen sollte sich mal vor Augen halten, dass bei über 20 000 Zuschauern der mehr als überwiegende Teil friedlich und fröhlich feierte. Die Anzahl der Polizeieinsätze hält sich im Vergleich zu einem Fußballspiel in Elversberg mit 350 bis 500 Zuschauern und 50 Polizisten sicherlich in Grenzen. Ganz zu schweigen davon, wenn der Leuchtturm des Saarlandes, der 1. FC Saarbrücken, spielt. Hier kommen auf zehn Zuschauer ein Polizist. Und dies alle 14 Tage. Die Veranstalter des Rosenmontagsumzugs geben sich alle Mühe, eine tolle Faschingsfete für viele zu organisieren. Ich empfehle dem Schreiber, mal ehrenamtlich mitzuarbeiten, dann ergibt sich sicherlich eine andere Sicht der Dinge.Manfred Wegmann, Marpingen Sehr geehrter Herr Wegmann, Ich glaube Ihnen, dass sich die Veranstalter und zahlreichen ehrenamtlichen Helfer des Rosenmontagsumzuges in Marpingen alle Mühe gegeben haben, den Besuchern ein tolles Fest zu bieten. Und zu Ihrem Hinweis angeht, dass der Schreiber, in dem Falle ich, einmal bei einer solchen Veranstaltung ehrenamtlich mitarbeiten sollte, kann ich sagen, dass ich dies seit Jahren tue. Und deshalb weiß ich, wieviel Arbeit in einem Rosenmontagsumzug steckt. Trotzdem muss die Zeitung über die Polizeieinsätze beim Rosenmontagsumzug berichten. Deren Zahl war in diesem Jahr erheblich. Da hat der Schreiber auch nichts aufgebauscht. Denn die Quelle aller Informationen war hier die Polizei. Die informiert sachlich über die Ereignisse. Übrigens hat in dem Text niemand den Organisatoren einen Vorwurf gemacht. Dass Sie trotzdem betroffen sind und sich ärgern, kann ich verstehen. Aber die Informationen nicht zu veröffentlichen, wäre meines Erachtens nicht richtig gewesen. Ihr Volker Fuchs, Regionalleiter

Motorsport

Rasende Sekundenjagd mitten durch die Stadt!

SZ vom Montag, 5. März

In St. Wendel fand ein Autorennen mitten im Stadtzentrum statt. Dabei wurde keine Rücksicht auf die Anwohner genommen. Als ein Bürger, der innerhalb der Rennstrecke wohnt, kann ich ein Lied über die Belästigung singen. Von allen vier Seiten dröhnte der Lärm auf mich ein. Die Straße war nach beiden Seiten abgesperrt und von Polizei und Ordnern gesichert. Ein Verlassen dieses Kessels war nicht möglich. Es war ein Gefühl wie im Gefangenenlager. Die im Grundgesetz garantierten Grundrechte wurden außer Kraft gesetzt. Es kamen gleich Erinnerungen an meinen Kosovo-Einsatz 2004 auf. Damals wurde bei den Märzunruhen unser Camp in Prizren umstellt, und wir kamen nicht mehr raus. So ausgeliefert wie im Kosovo 2004 habe ich mich auch an diesem Wochenende gefühlt. Wie gestört muss man sein, wenn man in einer Innenstadt so eine Veranstaltung befürwortet? Es waren Zustände wie im Krieg. Zum Glück gab es wenigstens morgens Korridore in Richtung Bäckerei. Angeblich gab es keine Beschwerden von Anwohnern. Es wurden wohl nicht alle Anwohner gefragt, und wer nicht gefragt wurde, kann sich auch nicht vorher beschweren. Diese Veranstaltung darf sich nicht wiederholen.

Achim Wälder, St. Wendel

Foto: SZ

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