Leser sehen defekte Bahntoiletten als dringendes Problem

Saarbrücken. Ein SZ-Bericht über einen Schwerbehinderten, der während einer Bahnfahrt von Homburg nach Osterburgen im Nahverkehrszug auf die Toilette musste, aber vor verschlossenen Türen stand, hat zahlreiche weitere Beschwerden nach sich gezogen. Viele SZ-Leser klagen über die sanitären Anlagen der Bahn

Saarbrücken. Ein SZ-Bericht über einen Schwerbehinderten, der während einer Bahnfahrt von Homburg nach Osterburgen im Nahverkehrszug auf die Toilette musste, aber vor verschlossenen Türen stand, hat zahlreiche weitere Beschwerden nach sich gezogen. Viele SZ-Leser klagen über die sanitären Anlagen der Bahn.

"Das defekte Klo in der S-Bahn nach Osterburgen ist kein Einzelfall, sondern ein Dauer-Zustand", hat Dietmar Müller aus Saarbrücken beobachtet. Das würde man bereits an dem "professionell angebrachten" Hinweisschild an der Eingangstür erkennen, so der SZ-Leserreporter, der regelmäßig diese Verbindungen nutzt.

"Manchmal sind in den Zügen die Toiletten schon an den Bahnhöfen geschlossen, ab denen sie eingesetzt werden", bemängelt eine Leserin aus Wadern. Aber nicht nur im Nahverkehr gebe es dieses Problem. Als ihr Mann kürzlich nach Linz gereist wäre, seien in dem Zug bis auf eins alle WCs außer Betrieb gewesen. In den österreichischen Bahnen seien diese dagegen alle in Ordnung.

"Man muss manchmal ganz schön gesund sein, um bei einer Bahnreise alles heil zu überstehen", so Klaus vom Hagen aus Homburg. Zum einen seien die Umsteigezeiten oft so knapp, dass ein rechtzeitiges Erreichen des Bestimmungsgleises für den Gehbehinderten fast nicht zu schaffen sei. Zudem verfüge die Toilette am Kölner Hauptbahnhof über ein Drehkreuz, das die Mitnahme des Gepäcks unmöglich machen würde. Er sei darin regelrecht gefangen gewesen und habe noch mal das Eintrittsgeld entrichten müssen.

Gleich beide erwachsenen Kinder von Doris Hecktor aus Losheim haben negative Erfahrungen mit den sanitären Anlagen der Bahn gemacht. Hecktor ist in Sorge: "Was soll man in solchen Situationen tun? Wüsste die Bahn Rat? Oder sollte man immer einen Plastik-Nachttopf mitführen, wenn man Bahn fährt?"

Die SZ-Anfrage, zu dem Missstand ein Gespräch mit dem Konzernbevollmächtigten der Bahn für die Region, Udo Wagner, zu führen, wurde von der ´Pressestelle abgelehnt. Stattdessen hieß es, dass das Problem bekannt sei und sich das Unternehmen dem Thema stellen würde. mv

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von mehreren SZ-Leser-Reportern. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, wenden Sie sich entweder per SMS/Fax an Tel. (06 81) 5 95 98 00 oder per Mail an: leser-reporter@sol.de.

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