Halbjahresprojekte sind an der Gemeinschaftsschule Freisen nichts Neues. Neue Wege gingen in den vergangenen Wochen und Monaten aber die Schüler des 9. Schuljahres: In einem Generationenprojekt sollten sie einen Senioren über einen Zeitraum von acht Wochen betreuen. Im Mittelpunkt stand diesmal der Erwerb von Sozialkompetenz. Bis kurz vor Weihnachten besuchten die Schüler ihre Senioren mindestens einmal pro Woche und schenkten ihnen etwas besonders Wertvolles, nämlich Zeit und Aufmerksamkeit.

Wie diese Zeit ausgestaltet wurde, war den Beteiligten selbst überlassen. So reichten die Aktivitäten von der Hilfe beim Einkauf oder der täglichen Hausarbeit bis hin zum gemeinsamen Spielen, Vorlesen oder einfach nur Zuhören. Dabei entstanden zwischen den Schülern und Senioren richtige Freundschaften, die teilweise auch nach dem Projekt noch Bestand haben. Die wöchentlichen Besuche wurden schließlich gemeinsam mit den Lehrern im Sozialkunde-, Religions- und Deutschunterricht aufgearbeitet und in Tagebucheinträgen schriftlich zusammengefasst.

Nicht immer waren die Erfahrungen einfach, denn zwei Schülerinnen mussten den Tod ihrer betreuten Person erleben und verarbeiten. Sie gingen dennoch gestärkt und mit der Erkenntnis, dass man jeden Tag des Lebens genießen soll, aus dem Projekt hervor.

Auch nachdenkliche Worte

Dies stellte die Schülerin Vanessa Hohmeister eindrucksvoll in einem Vortrag unter Beweis, den sie anlässlich eines Kaffee- und Kuchennachmittags hielt. Die Klassenstufe 9 hatte alle Senioren als Dankeschön in die Schul-Aula eingeladen, wo in gemütlicher Atmosphäre der Abschluss des Generationenprojektes mit einem bunten Unterhaltungsprogramm, aber auch nachdenklichen Worten gefeiert wurde.

Schulleiter Rolf Mohr erklärte noch einmal die Intention des Projektes: "Ziel unserer Schule ist es, die Schüler zu starken und selbstbewussten Persönlichkeiten zu machen. Werte wie Solidarität, gegenseitiger Respekt und das Entgegenbringen von Wertschätzung spielen an unserer Schule eine wichtige Rolle." Alle diese Werte seien in dem Projekt gefördert worden.

Von den Senioren wurde das Projekt ebenfalls durchweg positiv bewertet: "Anfangs war ich ja skeptisch, als mich eine Schülerin fragte, ob ich mitmachen will. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich Ja gesagt habe, und ich würde es immer wieder tun", meinte eine zufriedene Seniorin zum Abschied.