Lernerfolg bei Feriensprachkurs macht Einwanderer-Kindern Freude

Saarbrücken. In den Ferien Sprachen büffeln? Nicht alle Kinder mögen das. "Aber wenn der Kurs begonnen hat, kommen sie gern", sagt Yusuf Gectan. Er ermuntert Jungen und Mädchen in der Kurdischen Gemeinde, ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen. Das tun sie während der Schulzeit bei Nachmittags-Förderkursen

Saarbrücken. In den Ferien Sprachen büffeln? Nicht alle Kinder mögen das. "Aber wenn der Kurs begonnen hat, kommen sie gern", sagt Yusuf Gectan. Er ermuntert Jungen und Mädchen in der Kurdischen Gemeinde, ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen. Das tun sie während der Schulzeit bei Nachmittags-Förderkursen. Diese Kurse sind in der Sekundarstufe eins Teil des Mercator-Projektes (siehe Infokasten). In den Ferien laufen über die Stiftung Mercator Intensivkurse, in denen die Kinder zwei bis drei Wochen lang drei Stunden täglich unterrichtet werden. Zwei solcher Ferien-Intensivkurse laufen in den Räumen des Vereins Haus Afrika. Sechs Lehrerinnen und Lehrer unterrichten 13 Fünft- bis Siebtklässler. Sechs Kinder aus der Kurdischen Gemeinde sind dabei. "Einer der Kurse sollte bei der Kurdischen Gemeinde sein", erzählt Gectan. Da die umzieht, sei man bei Haus Afrika untergekommen - was beide Seiten begrüßen. "Es ist gut, dass die Kinder kommen. Denn oft kennen die Migranten sich untereinander nicht gut", meint Gectan. Auch Wynnie Mbindyo, Mitarbeiterin von Haus Afrika, hält die Zusammenarbeit für sehr positiv. Schließlich sei Haus Afrika für alle Migranten zuständig. "Daher haben wir von Anfang an ein Netzwerk gebildet, um alle einzubeziehen", sagt Mbindyo. Die Ferienkurse sind für zwei Wochen geplant. Auf Wunsch sei eine dritte Woche möglich", sagt Elena Tregubova. Die Pädagogin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Fachrichtung Germanistik/Deutsch als Fremdsprache an der Uni und Landeskoordinatorin des Förderunterricht-Projektes der Mercator-Stiftung. "Im Oktober läuft das Projekt in der Sekundarstufe eins aus", sagt Tregubova. Seit 2005 nahmen saarlandweit 380 Schüler am "Förderunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund" teil. Dafür wurden 80 Studenten als Förderlehrer für Deutsch als Zweitsprache ausgebildet und eingesetzt, berichtet Tregubova. Sie leiteten die Kurse an 19 Erweiterten Realschulen und Gesamtschulen im Saarland. "Mehr als 30 Prozent der Kinder verbesserten ihre Noten", sagt Tregubova. rae

Auf einen BlickDer "Förderunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund" in der Sekundarstufe I läuft im Saarland seit Oktober 2005 und endet im September. Die Stiftung Mercator hat 180000 Euro zur Verfügung gestellt, das Bundesministerium für Bildung und Forschung 90000 Euro. Das Folgeprojekt der Stiftung Mercator richtet sich an "Jugendliche mit Migrationshintergrund beim Übergang von der Schule zum Beruf" und wird mit 90 000 Euro unterstützt. rae

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