Wahlen. Noch bis heute Abend findet in und um die Mehrzweckhalle in Wahlen die Kirmes statt. Das Dorffest in der zu Losheim am See gehörenden Gemeinde endet mit Musik aus den 60er und 70er Jahren, es legt auf DJ Säx-Mäx. Als traditioneller Höhepunkt folgt am Abend die Beerdigung des Kirmeslenchens. Lena, eine mit Kleidern ausstaffierte Strohpuppe, wacht als Schutzpatronin über das alljährliche bunte Treiben, zu dem das Wahlener Kirmes-Komitee zahlreiche Schausteller und Fahrgeschäfte organisiert hatte. Schwarze Trauerkleidung Die feierliche und an katholisches Brauchtum angelehnte Trauer- und Beerdingszeremonie für Lena beginnt gegen 18.30 Uhr am Jugendzentrum in Wahlen. Treffen ist bereits um 18 Uhr. "In schwarzer Trauerkleidung wird es einen Umzug durch den Ort geben, es werden Lieder gesungen und Gebete gesprochen", erläutert Ramona Cohr, Vorsitzende des Wahlener Jugendzentrums auf Anfrage der SZ. Gegen 22 Uhr wird das Kirmeslenchen dann verbrannt. Mit diesem Ritus endet auch die Kirmes. Lena, so ist es Brauch, erwacht jedes Jahr für die Kirmes zum Leben, indem sie immer wieder aufs Neue aus Stroh gebunden wird. Bewachung ist wichtig"Wichtig sind natürlich auch die Wachen, wo wir aufpassen dass uns Lena nicht gestohlen wird", sagt Cohr. Bereits seit den 1950er Jahren kümmern sich Jugendliche aus Wahlen und der näheren Umgebung um diese Tradition. Mitmachen könne jeder, der mindestens 16 Jahre alt ist, aus Wahlen komme oder in einem Wahlener Verein sei, so Ramona Cohr. Das viertägige Dorffest wurde am vergangenen Samstag mit Lenas Inthronisierung eröffnet. hcr