Lenchen Demuth - eine starke Frau aus St. WendelLenchens Leben bei Familie Marx

St. Wendel. Sie war die Haushälterin und vielleicht auch die Geliebte von Karl Marx, sie war praktischer Hausgeist und treue Genossin in der Frühzeit des Sozialismus - und sie stammte aus St. Wendel: Helena Demuth, genannt Lenchen. Im Rahmen der Frauenkulturtage widmet sich am Donnerstag, 27. Oktober, in der Stadt- und Kreisbibliothek St

 Karl Marx prägte das Leben der Helena Demuth. Fotos: VA

Karl Marx prägte das Leben der Helena Demuth. Fotos: VA

 Helena Demuth stammt ausSt. Wendel.

Helena Demuth stammt ausSt. Wendel.

St. Wendel. Sie war die Haushälterin und vielleicht auch die Geliebte von Karl Marx, sie war praktischer Hausgeist und treue Genossin in der Frühzeit des Sozialismus - und sie stammte aus St. Wendel: Helena Demuth, genannt Lenchen. Im Rahmen der Frauenkulturtage widmet sich am Donnerstag, 27. Oktober, in der Stadt- und Kreisbibliothek St. Wendel ein von musikalischen und szenischen Darbietungen begleiteter Vortrag dieser bekannten Tochter der Stadt. Ihr Geburtshaus in der Balduinstraße 58 beherbergt heute das "Café Lerner". Hier wurde Helena Demuth am 31. Dezember 1820 geboren, als fünftes von sieben Kindern des Bäckers Michel Demuth. Ohne jede Berufsausbildung kam sie 1837 als Dienstmädchen in die Familie des Trierer Regierungsrates Johann Ludwig von Westphalen, dessen Tochter Jenny wenige Jahre später den politisch engagierten Journalisten Karl Marx heiratete. Ab 1845 gehörte Lenchen Demuth dann zum Haushalt der Familie Marx. Sie sollte bald neben ihrer Tätigkeit als Haushälterin zu einer engen Vertrauten und politischen Gefährtin der Familie werden und sie auch nach Paris, Brüssel und, nach dem Revolutionsjahr 1848 in Köln, ins endgültige Exil nach London begleiten. Mit ihrem Ordnungssinn, ihrer Sparsamkeit und mütterlichen Fürsorge für die vielköpfige Familie Marx trug sie zu deren wirtschaftlichem Überleben bei. Ihr Dienstherr Karl Marx spielte aber auch gelegentlich Schach mit ihr - meistens verlor er dabei - oder diskutierte mit ihr seine politischen Thesen, da er ihr Urteilsvermögen sehr schätzte. Die Beziehung zu Marx scheint aber noch enger gewesen zu sein: 1851 gebar Lenchen Demuth einen Sohn, den sie sogleich in eine Pflegefamilie abgab, und höchstwahrscheinlich stammte dieses Kind von Marx. Nach dessen Tod kam sie als Haushälterin und bald wieder enge Vertraute in den Haushalt von Friedrichs Engels. Sie starb im Jahr 1890 und wurde in London im Grab von Karl und Jenny Marx beigesetzt. Idee und Kostüme stammen von Elisabeth Zimmermann, Text von Gisela Hoffmann.Der Vortrag wird dargeboten von Christine Hoff-Csar und Christel Ritter. Die musikalische Umrahmung übernimmt Daniela Rössler mit Liedern von Bertolt Brecht und Kurt Weil. Alle Interessierten sind am 27. Oktober ab 19.30 Uhr bei freiem Eintritt eingeladen. red

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