„Leistung muss sich lohnen“

Tholey · Amtierende und ehemalige Bürgermeister, Landtagsabgeordnete, Kommunalpolitiker – sie alle kamen zum Neujahrsempfang ihrer CDU in Tholey. Als Gastredner hatte der St. Wendeler Kreisverband den Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, gewinnen können.

Zurückliegende Erfolge - mit Applaus gewürdigt. Künftige Ziele - mit engagierter Gestik vorgetragen. Die Stimmung beim Neujahrsempfang des CDU-Kreisverbandes St. Wendel war positiv, die Redner optimistisch, die bevorstehende Kommunalwahl bereits fest im Blick.

Landtagspräsident Hans Ley begrüßte am Sonntagnachmittag die Gäste im St.-Mauritius-Haus in Tholey. Er hob in seiner Rede die Besonderheit des Landkreises St. Wendel hervor. Einst ein ländlich strukturierter Kreis mit hoher Arbeitslosigkeit, sei die Region heute der Aufsteigerkreis des Landes. Nummer eins im Tourismus, Spitze in Sachen Kinderbetreuung, die niedrigste Arbeitslosenzahl im Saarland. "Bei uns gilt das Motto: Leistung kann man wählen", so Ley. Der Landkreis sei die schwarze Hochburg des Saarlandes, und deutschlandweit hätte man die höchste Mitgliederdichte. "Wir stellen vier Bürgermeister, einen Landrat und 34 Ortsvorsteher", sagte Ley. In der Gemeinde Tholey sind sowohl der Bürgermeister als auch die neun Ortsvorsteher in der CDU.

"Dort, wo die Union regiert, geht es den Menschen gut. Das sieht man hier, das sieht man in Deutschland", sagte Gastredner Volker Kauder. Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ging auf die Bundespolitik ein, sprach sich gegen eine Reichensteuer und gegen Steuererhöhungen aus. "Wir haben Steuererhöhungen abgelehnt, weil jede Erhöhung das Handwerk und die Mittelständler trifft", so Kauder. Und der Erfolg des Landes liege im Erfolg des Mittelstandes. Dort seien 80 Prozent der Arbeitsplätze angesiedelt. Generell bewertete er die Wirtschaft als wichtige Säule für eine erfolgreiche Zukunft Deutschlands. "Leistung muss sich lohnen", sagte Kauder und sprach sich für einen Mindestlohn aus.

Auch auf die Politik in Europa ging Kauder ein. Er erteilte einem gemeinsamen europäischen Schuldentilgungsfonds eine klare Absage. Es mache keinen Sinn, die Schulden einzelner Länder auf alle zu verteilen. Denn wenn alle die Schulden gemeinsam tilgen, gäbe es keinen Anreiz mehr zu sparen. "Meine Frau ist Ärztin. Sie hat noch nie erlebt, dass ein Kranker gesund wurde, weil man den einzig Gesunden auch krank gemacht hat", so Kauder. Europa, das sei nicht nur Euro und Cent, sondern eine Friedens- und Wertegemeinschaft. "Es gibt keine Freiheit ohne Reiligionsfreiheit", sagte Kauder. Und ein Land wie die Türkei, die keine Religionsfreiheit umsetze, sei meilenweit von Europa entfernt. "So wie die Türken in Deutschland Moscheen bauen, so verlangen wir, dass Christen in der Türkei Kirchen bauen dürfen", verdeutlichte der CDU-Politiker.

Als Dritte im Bunde trat auch Bundestagsabgeordnete Nadine Schön ans Rednerpult. Sie machte es kurz und schwor ihre Parteikameraden auf die Kommunalwahl ein. "Wir können stolz sein auf unsere guten Mannschaften", sagte sie voller Optimismus. Außerdem sei die Wahl eine gute Gelegenheit, zu schauen, wer noch zu der Partei passen könnte.

Mit der Nationalhymne, gespielt vom Scheuerner Musikverein Harmonie, endete der offizielle Teil des CDU-Empfangs.

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