Lediglich im Freien darf weiter gequalmt werden

St. Wendel. Akzeptanz in St. Wendel, Tumult in Völklingen! So unterschiedlich sind die Meinungen unserer Bevölkerung zum Rauchverbot

 Das Rauchverbot spaltet die Bevölkerung: 62 Prozent der Deutschen sind dagegen. Foto: SZ

Das Rauchverbot spaltet die Bevölkerung: 62 Prozent der Deutschen sind dagegen. Foto: SZ

St. Wendel. Akzeptanz in St. Wendel, Tumult in Völklingen! So unterschiedlich sind die Meinungen unserer Bevölkerung zum Rauchverbot. Während sich in Völklingen eine Demonstration anbahnt, bei der Gastronomen aus anderen Städten aufgefordert werden, gegen das Rauchverbot zu demonstrieren, wie die SZ berichtete, ist die Lage in anderen Städten nicht so angespannt.Das Rauchverbot besagt, dass in Kneipen, Wirtschaften, öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmittel, die der Bund verwaltet, das Rauchen untersagt ist. Jedoch in Wirtschaften, in denen es einen abgetrennten und geschlossenen Raum gibt, in welchem der Wirt bedient, das Rauchen erlaubt ist. Das Rauchverbot, das es seit September des letzten Jahres gibt, wird allerdings unterschiedlich aufgenommen: In St. Wendel akzeptieren die Leute das Rauchverbot. Eine Angestellte in einer Wirtschaft sagte: "Das Rauchverbot ist eine gute Sache! Es gab noch nie Vorfälle, bei denen sich ein Raucher nicht an das Verbot gehalten hat."Passanten sind geteilter Meinung: "Es ist viel angenehmer, in einer Wirtschaft zu essen!", sagte ein Fußgänger, ein anderer empörte sich dagegen über das Gesetz: "In Discotheken sollte man das Rauchen erlauben, da es einfach zum Nachtleben dazu gehört."Geteilte MeinungenDiese Meinungsverschiedenheiten lassen sich wohl darauf zurückführen, dass der eine Raucher ist und der andere nicht.Nach aktuellen Berichten wird das Rauchverbot in Deutschland eher abgelehnt. 62 Prozent sind gegen das Verbot, 38 Prozent für das Verbot. Aber wie wirkt das Rauchverbot auf jüngere Discobesucher? Zirka 52 Prozent bevorzugen es, in eine rauchfreie Disco zu gehen, 43 Prozent dagegen meiden rauchfreie Discotheken. Es enthielten sich aber auch fünf Prozent der Befragten. Viele Wirte beklagen sich, dass sie wegen des Rauchverbotes am Existenzminimum stehen, da viele rauchende Stammgäste ausbleiben. Wie unsere oben erwähnte Umfrage belegt, ist die Lage in St. Wendel nicht so bedrohlich.Das Rauchverbot in öffentlichen Räumen, Gaststätten und Restaurants in Deutschland setzt auch der Streichholzindustrie zu. Zum Beispiel sei bei Europas größtem Streichholz-Produzenten, Europe Match, der Umsatz in Deutschland nach Einführung des Rauchverbotes in den Bundesländern um 30 Prozent zurückgegangen, zitierte die "Wirtschaftswoche" vorab Match-Firmenchef Rainer Thomas. "So krass hatten wir das nicht erwartet", fügte Thomas hinzu. Das Problem der Branchen ist demnach vor allem der Rückgang von Aufträgen für Streichholz-Päckchen und -Heftchen als Werbeträger. Lagen diese bislang in großen Mengen in Bars und Restaurants aus, brechen derzeit die Geschäfte massiv ein.Das Rauchverbot ist von Vorteil für Nichtraucher, allerdings von Nachteil für die Raucher. Aber in der Sommerzeit ist es nicht so relevant, da man wegen der Temperaturen meistens draußen sitzen kann. Und da bis jetzt das Rauchverbot nur für Gebäude im inneren gilt, können die Raucher im Freien noch weiter ungestört rauchen.Helena Freyler, Milena Weis,8b Arnold-Janssen-Gymnasium

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