Kastel. Zu wenige Kunden, zu geringe Nachfrage nach den Produkten, zu niedriger Umsatz - das waren die Gründe, weshalb Thomas und Karin Schneider ihr Lebensmittelgeschäft in der Mess in Kastel ab Montag, 5. September, nicht mehr öffneten. Für viele Bürger war es die einzige Gelegenheit gewesen, ihren Bedarf im Dorf zu decken. Aber es kamen zu wenige, um den Laden gewinnbringend weiterzuführen. Der Neffe des bisherigen Geschäftsinhabers, Bernd Schneider, der in Otzenhausen den Aktiv-Markt betreibt, wollte sich mit der Schließung nicht abfinden. "Ich bin oft auf einen Neustart angesprochen worden, habe hin und her überlegt und mich dann entschlossen, künftig mit einem neuen Konzept in Kastel eine Filiale zu betreiben", sagte Bernd Schneider im Gespräch mit der SZ. Er renovierte das bereits leer geräumte Ladenlokal, erweiterte es und bestückte es neu mit Regalen, Theken und einer Scanner-Kasse. Auf 140 Quadratmetern bietet er ab 3. November 4000 Artikel an: Lebensmittel aller Art, Getränke, Haushaltswaren und vieles mehr. "Ich möchte mit diesem reichhaltigen Angebot mehr und vor allem neue Kunden anlocken, die sonst nach außerhalb gefahren sind", so Schneider. Eröffnet wird der neue Laden am nächsten Donnerstag an seinem bisherigen Standort. Jeder Kunde bekommt an diesem Tag ein Begrüßungsgeschenk. Am Samstag, 5. November, ist ab zehn Uhr eine kleine Feier mit Umtrunk. Die künftigen Öffnungszeiten des Geschäftes stehen bereits fest: Montag bis Freitag von sechs bis 19 Uhr, Samstag von sechs bis 16 Uhr und Sonntag von acht bis elf Uhr.Gegründet wurde das Kaufhaus im Jahre 1904 durch Peter Claudius Schneider. Die Geschäftsräume, die sich anfangs in der Mess 19 befanden, wurden 1907 in die Mess 3 verlegt, nachdem der Inhaber dort ein neues Haus gebaut hatte. Als er 1936 starb, führten seine Frau Maria geborene Ganz und seine Tochter Maria das Geschäft bis 1954 weiter. Dann wurde es von Werner und Hildegard Schneider übernommen, die sich zunächst auf Textilien spezialisierten und Lebensmittel nur nebenbei führten. Im Lauf der Jahre traten die Textilien wieder in den Hintergrund und Lebensmittel hatten den Vorrang. Von 1996 bis 2011 gehörte das Geschäft dem Sohn Thomas Schneider und seiner Frau Karin. gtr