Laufen aus Leidenschaft

Saarbrücken. "Ich laufe aus Passion", sagte Raphael Schäfer. Als Sechster hatte er gerade das Ziel des diesjährigen Bank1 Saar Silvesterlaufs in Saarbrücken erreicht. Leidenschaft ist es also. Das musste es wohl auch sein, denn es war grau, nass, kalt und ungemütlich am vergangenen Samstagnachmittag. Eher ein Wetter, um es sich zu Hause auf dem Sofa gemütlich zu machen

Saarbrücken. "Ich laufe aus Passion", sagte Raphael Schäfer. Als Sechster hatte er gerade das Ziel des diesjährigen Bank1 Saar Silvesterlaufs in Saarbrücken erreicht. Leidenschaft ist es also. Das musste es wohl auch sein, denn es war grau, nass, kalt und ungemütlich am vergangenen Samstagnachmittag. Eher ein Wetter, um es sich zu Hause auf dem Sofa gemütlich zu machen. Manfred Kölzer hätte sich das Wetter vom Vortag gewünscht - mit ein wenig Sonne. Dennoch war der Cheforganisator und erste Vorsitzende der LSG Saarbrücken-Sulzbachtal sehr zufrieden. "Etwas mehr als 1000 Läufer und Läuferinnen sind am Start gewesen", resümierte Kölzer zufrieden.Glücklich war am Ende auch der Sieger des Hauptlaufes über zehn Kilometer. Wie schon 2009 und 2010 war Paul Kipkorir als Erster im Ziel. Zum dritten Mal in Folge konnte der 29-jährige Kenianer den Traditionslauf gewinnen - vor Gregor Buchholz (LAZ Saarbrücken) und einem weiteren Kenianer, Kurui Dickson. "Ich bin froh, dass ich heute wieder gewinnen konnte. Ich starte bei so vielen Läufen, aber in Saarbrücken laufe ich wirklich am liebsten", sagte Kipkorir.

Weder das Wetter noch die veränderte Strecke bereiteten Kipkorir Probleme. "Insgesamt scheint man die Veränderungen anzunehmen", sagte Kölzer erfreut. Start und Ziel des Silvesterlaufs wurden vom Waldhaus ins Leichtathletik-Stadion an die Hermann-Neuberger-Sportschule verlegt. "Es ist auch wirklich eine ganz andere Atmosphäre, ein ganz anderes Gefühl hier an der Sportschule", erklärte Kölzer.

Die zahlreichen Läufer aus allen Altersklassen konnten die Umkleiden der Leichtathletik-Halle sowie der neuen Multifunktionshalle nutzen. Letztere diente als zentrale Anlaufstelle. Durch die Änderungen des Start- und Zielbereichs änderte sich aber auch die Strecke - jedoch nicht merklich. "Die Strecke ist nicht viel anders als in den Jahren zuvor", bemerkte Raphael Schäfer.

Eine neue Bestzeit wollte sie allerdings nicht zulassen. 30:05 Minuten benötigte der Sieger Kipkorir für die neue Strecke und kam nur wenige Sekunden vor Gregor Buchholz an. "Bei Kilometer sechs bin ich ein wenig abgeschmiert, aber ich hab den Kontakt zur Gruppe mit Steffen Justus und den Kenianern nie ganz verloren und bin dann später wieder rangekommen", erzählte Buchholz, der kurz vor dem Ziel dann auch noch den Kenianer Dickson abschütteln konnte.

Neben Buchholz liefen auch andere Triathleten vorne mit. Kurz vor Jonathan Zipf (LAZ Saarbrücken), der als Fünfter ins Ziel kam, überquerte Steffen Justus von den Triathlonfreunden Saarlouis als Vierter und mit einem Lächeln die Ziellinie. "Ab Kilometer acht war es heute für mich gelaufen, nachdem die Kenianer mehrere Angriffe gestartet haben. Da hab ich mich schon gefragt, warum ich mir das heute antue", erklärte Justus, der sich schon für die Olympischen Spiele 2012 qualifiziert hat.

So wie Anja Dittmer, die zwar sehr spät für den Lauf gemeldet hatte, dann aber durchstartete und als Erste ins Ziel lief. 36:41 Minuten benötigte sie für die zehn Kilometer, die auch Teil ihrer Trainingsstrecke sind. "Das war schon sehr spontan", erklärte Dittmer die auch erst am Samstag in Saarbrücken ankam. "Erst dachte ich gar nicht, dass ich mitlaufen könnte. Aber als ich gesehen habe, dass ich um 10 Uhr lande und der Lauf erst um 14 Uhr beginnt, habe ich mich einfach noch nachgemeldet", erzählte sie strahlend.

Gestrahlt haben am Ende alle. Die Organisatoren, die Läuferinnen und Läufer, sowie die Helfer. Laufen ist eben Leidenschaft.

bank1saar-silvesterlauf.de

"Das war schon

sehr spontan. Erst dachte ich gar nicht, dass ich mitlaufen könnte."

Anja Dittmer,

Siegerin des Silvesterlaufs

in Saarbrücken

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