Laternen, Brezeln und ein geteilter Mantel

Völklingen. Die Bürgerinitiative Alter Brühl, die Pfarrei St. Eligius und die evangelische Versöhnungskirchengemeinde hatten am vergangenen Freitag zum Martinsumzug eingeladen. Rund 100 Kinder und Eltern spazierten von der Versöhnungskirche zum Alten Brühl. Die Feier startete mit einem Wortgottesdienst

 Mmm, das schmeckt! Genussvoll beißen die Kinder in ihre Martinsbrezeln. Foto: Jenal

Mmm, das schmeckt! Genussvoll beißen die Kinder in ihre Martinsbrezeln. Foto: Jenal

Völklingen. Die Bürgerinitiative Alter Brühl, die Pfarrei St. Eligius und die evangelische Versöhnungskirchengemeinde hatten am vergangenen Freitag zum Martinsumzug eingeladen. Rund 100 Kinder und Eltern spazierten von der Versöhnungskirche zum Alten Brühl. Die Feier startete mit einem Wortgottesdienst. Nachdem Pfarrerin Rita Wild und ihr katholischer Kollege Thomas Weber die Besucher begrüßt hatten, spielte eine Gruppe des Kindergartens St. Eligius die Legende vom Heiligen Martin nach. Als Soldat teilte der spätere Bischof seinen Mantel mit einem frierenden Bettler. Dicke Schneeflocken aus Watte rieselten durch die Kirche und zeigten, wie bitterkalt es damals war. Im Kindergarten hatte der Nachwuchs nicht nur seinen Auftritt geprobt; mit ihren Eltern bastelten die Jungs und Mädchen auch schöne Laternen. Schnee und Kälte musste beim Umzug niemand fürchten. Stattdessen sagten die Wetterfrösche Regen und viel Wind voraus. Wegen des befürchteten Funkenflugs wurde deshalb kein Feuer entfacht. Und das Pferd, so war zu hören, blieb angesichts der trüben Aussichten lieber im Stall. Andere trotzten dem Wetter: Das Blechbläserensemble Warndtbrass war mit von der Partie, und auch St. Martin ließ nicht auf sich warten. Ludwig Heil, Vorsitzende der Bürgerinitiative, mimte den heiligen Mann und führte die Kinder zum Alten Brühl. An dem historischen Ort hatten Fachleute die Überreste der über tausend Jahre alten Martinskirche freigelegt. Danach wurde die Grabungsstätte denkmalgerecht verfüllt. Am Ende des Umzugs wurde die Legende des heiligen Mannes ein zweites Mal nachgespielt: Patrick Zeiler vom Verein Die Tafelrunde schlüpfte in die Rolle des Bettlers. Der vierjährige Lars war schon ein bisschen traurig, dass kein Feuer gemacht wurde. Aber die kleine Enttäuschung wurde ihm schnell versüßt. Genussvoll kaute der Junge seine Martinsbrezel. Und wie schmeckt sie? "Fein!"

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