Lasst die Pferde und Kühe in Ruhe!

Wir Menschen sind Suchende. Mehr oder weniger planlos irren wird durchs Leben. Manche finden, was sie gesucht haben. Andere sich selbst. Wieder andere stolpern über etwas, von dem sie gar nicht wussten, dass man so etwas überhaupt suchen kann - behalten es dann aber, was man hat, das hat man

Wir Menschen sind Suchende. Mehr oder weniger planlos irren wird durchs Leben. Manche finden, was sie gesucht haben. Andere sich selbst. Wieder andere stolpern über etwas, von dem sie gar nicht wussten, dass man so etwas überhaupt suchen kann - behalten es dann aber, was man hat, das hat man.

Nein, ich habe nichts getrunken, keine harten Drogen genommen und auch keinen Philosophiekurs für Anfänger besucht. Viel schlimmer: Ich habe einen Blick in die Kontaktanzeigen eines Saarbrücker Monatsmagazins geworfen. Wenn man nichts und niemanden sucht, ist diese Lektüre mitunter recht amüsant. Manchmal auch ganz schön schaurig. Da sucht zum Beispiel ein Mann, 45 Jahre alt, eine Frau "zum Pferdestehlen und Küheumschubsen".

Als ich das gelesen habe, war mir klar: Ich muss den Mann warnen. Also, lieber Suchender: Diese Annonce klingt weniger nach Partnersuche, als nach einem Aufruf zur Gründung einer kriminellen Vereinigung. Wir erinnern uns: Es gab Zeiten, da wurden Pferdediebe aufgehängt. Heute geht es gewaltfreier zu, aber es bleibt dabei: Pferde stehlen ist nicht gut.

Kühe umschubsen auch nicht. Das gibt nichts als Ärger mit dem Tierschutzverein. Und mal ehrlich: Man will selbst ja auch nicht rumgeschubst werden. Also: Finger weg von Pferden, Kühen und anderen Tieren.

Wenn es unbedingt etwas Tierisches sein soll zum Beginn einer wundervollen Freundschaft, dann hätte ich da einige Vorschläge: ein Abendessen im Adler (Deutschherrnstraße), ein Stelldichein im Storch (Talstraße), einen Flirt im Fuchs (Kappenstraße), Küssen im Kuckuck (Fröschengasse), Knutschen in der Krottenschenke (ebenfalls Fröschengasse), ein Eheversprechen im Elefant (Mainzer Straße), Händchenhalten im Hirsch (Saargemünder Straße) oder Geknutsche im Glühwürmchen (Kaltenbachplatz).

Diese kleine Liste zeigt: Man muss Frauen nicht in kriminelle Machenschaften hineinziehen, wenn man sie tierisch lieb hat. Die Saarbrücker Gastronomie bietet so viele andere Möglichkeiten. Und man muss danach auch gar nicht lange suchen.

Sie haben Tipps oder wollen Ihre Meinung sagen: Mailen sie an m.rolshausen@sz-sb.de

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