Jetzt also doch: Vor sieben Jahren konnte die drohende Schließung der Kinderklinik am Merziger Krankenhaus noch durch einen lauten öffentlichen Aufschrei verhindert werden. Aber nun dürfte die auf fünf Betten geschrumpfte Station nicht mehr zu halten sein. Viel zu schwer wiegt das auf fast eine Million Euro angewachsene Defizit, das die Abteilung Jahr für Jahr schreibt. Was bleibt dem Krankenhausträger angesichts solch erdrückender Zahlen anderes übrig, als den wenig populären Schritt zu gehen? Die Verantwortlichen müssen den gesamten Standort im Auge behalten. Und der ist durchaus bedroht: Die Merziger Klinik, die bis 2011 noch zumindest eine "schwarze Null" erreichte, schrieb zuletzt tiefrote Zahlen. Gestehen wir uns ein: Der Erhalt der Station vor sieben Jahren war nicht viel mehr als eine Feigenblatt-Aktion, um die aufgebrachte Öffentlichkeit zu besänftigen. In ihrer kleingeschrumpften Form ist die Abteilung in den Strukturen aktueller Krankenhaus-Finanzierung langfristig nicht überlebensfähig. Und: Auch anderswo im Lande gibt es Krankenhäuser mit Geburtshilfe-Abteilung, aber ohne Pädiatrie. Das eine geht auch ohne das andere.