Landwirtsfamilie Schmidt allein auf weiter Flur

Schnappach. Was viele nicht wissen, in unserer Region gibt es noch einen Bauernhof. Er liegt im Sulzbacher Stadtteil Schnappach, idyllisch am Waldrand: der Mariannenhof der Geschwister Wolfgang, Manfred und Irene Schmidt. Der Hof wurde nach der einst in Blieskastel residierenden Gräfin Marianne von der Leyen genannt, zu deren Besitz auch Schnappach zählte, berichtet Wolfgang Schmidt

 Manfred Schmidt kümmert sich um die Ziegen auf dem Nebenerwerbshof.

Manfred Schmidt kümmert sich um die Ziegen auf dem Nebenerwerbshof.

Schnappach. Was viele nicht wissen, in unserer Region gibt es noch einen Bauernhof. Er liegt im Sulzbacher Stadtteil Schnappach, idyllisch am Waldrand: der Mariannenhof der Geschwister Wolfgang, Manfred und Irene Schmidt.Der Hof wurde nach der einst in Blieskastel residierenden Gräfin Marianne von der Leyen genannt, zu deren Besitz auch Schnappach zählte, berichtet Wolfgang Schmidt. Der gelernte Landwirt und Landmaschinen-Mechaniker übernahm im Jahr 2000 den Betrieb von seinen Eltern Ernestine und Helmut und führt ihn seither im Nebenerwerb. Sein Bruder Manfred, ein gelernter Kraftfahrzeugmechaniker, packt seit seiner Pensionierung noch kräftiger mit an, seine Schwester Irene kümmert sich um die Ferienwohnung im Haus, um die Vermarktung der Hofprodukte sowie um den Haushalt. In den Ställen stehen fünf Bullen, acht Mastschweine und 18 Ziegen. Dazu gackern in einem Freiluftgehege noch 200 Legehennen. Auf etwas mehr als 20 Hektar bewirtschaftetem Grünland wächst Gras zur Gewinnung von Heu und Silage für den Eigenbedarf des Hofes. In diesem Jahr hat Bauer Schmidt erst ziemlich spät das erste Gras zur Trocknung von Heu geschnitten. Er erhoffte sich nämlich Regen und damit eine größere Ertragsmenge. Vor einigen Wochen habe das Gras - bedingt durch die seit Januar anhaltende Trockenheit - eine Höhe von nur 50 Zentimetern gehabt, normal wären aber mindestens 70, klagt er. Der Schnappacher Landwirt berichtet weiter, dass er auf Kunstdünger komplett verzichtet. Das heißt: Das Wachstum des Grases muss mit auf dem Hof anfallendem natürlichem Dünger gefördert werden.

Schon Mitte der 1990er Jahre, als die Milchpreise eingebrochen seien, habe sein Vater den Betrieb von Milchviehwirtschaft auf Viehzucht umgestellt, weil sonst die Existenz des relativ kleinen Hofes gefährdet gewesen wäre, erzählt Manfred Schmidt.

Die Weiterführung als Nebenerwerbsbetrieb sei den Geschwistern heute nur dank der Selbstvermarktung von Rind-, Schweine- und Ziegenfleisch sowie weiterer Hofprodukte wie Hausmacher Wurst, Eier und Käse möglich.

Frischfleisch wird hauptsächlich im Herbst und vor hohen Feiertagen wie Ostern und Weihnachten nach telefonischer Vereinbarung angeboten. In absehbarer Zeit will die Familie Schmidt einen Hofladen eröffnen. Zunächst aber wird jetzt schon das fünfte Hoffest vorbereitet, das von Pfingstsamstag bis -montag stattfindet.

 Wolfgang Schmidt versorgt die Bullen mit frischem Stroh. Fotos: aki

Wolfgang Schmidt versorgt die Bullen mit frischem Stroh. Fotos: aki

Trotz zahlreicher Hindernisse, die Wolfgang Schmidt überwinden muss, will er weitermachen. "Wir hängen an der Natur und der Kulturlandschaft, und wir wollen die bäuerliche Tradition fortführen. Vielleicht werden ja die angehende Landwirtschaftsmeisterin Jennifer, die Tochter von Manfred, oder auch Neffe und Landwirtschaftsmeister Heiko Schmidt den Betrieb einmal übernehmen", hofft Bauer Schmidt.

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