Landwirte sind mit den Erträgen zufrieden

Kreis Saarlouis · Eine gemischte Bilanz über das Erntejahr 2013 für die Saarlouiser Landwirte zieht Theresia Croon, Kreisvorsitzende des Bauernverband Saar im Kreis Saarlouis. Insgesamt ist sie mit den Ergebnissen aber zufrieden.

Das Jahr 2013 wird in die meteorologische Geschichte eingehen als ein Jahr mit einem der wärmsten Sommer. Schulkinder werden sich ebenfalls jahrelang daran erinnern, dass sie Sommerferien hatten ohne merklichen Niederschlag und jeden Tag bis zu zwölf Stunden Sonnenschein.

Für die Bauern im Kreis Saarlouis ist jedoch das Jahr 2013 nicht nur positiv zu bewerten. Anlässlich des Erntedankfestes am Sonntag, 6. Oktober, zieht die Kreisvorsitzende des Bauernverband Saar im Kreis Saarlouis, Theresia Croon, ein Resümee über das Jahr 2013.

Für die Bauern hat das Erntejahr 2013 bereits im Herbst 2012 mit der Aussaat von Raps, Wintergerste, Roggen und Weizen begonnen. "Alles verlief für uns Bauern eigentlich recht normal. Die Aussaat war gelungen, der Winter war bezüglich Frosttagen recht durchschnittlich, bezüglich der Niederschlagsmenge jedoch etwas defizitär. Die Frühjahrsbestellung im Jahr 2013 verlief recht gut bis etwa Mitte April", erläutert Croon.

Erschwerter Grünlandschnitt

Als die Bauern sich für den ersten Grünlandschnitt rüsteten, setzte fast ununterbrochen Regen über die Monate Mai und Juni ein. Ein Befahren der landwirtschaftlichen Fläche war nur minuten- oder stundenweise zwischen dem ein oder anderen Regenschauer möglich.

Die Grassilage, die in vielen landwirtschaftlichen Betrieben die wichtigste Futtergrundlage bildet - speziell für die Milchviehbetriebe - fiel vielerorts im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Die Maisaussaat, die Anfang Mai durchgeführt werden soll, verschleppte sich um mehr als vier Wochen. Als Ausgleich konnten dann die Bauern mit der verspäteten Grassilageernte und der Heuernte enorme Mengen einfahren, jedoch litten diese Mengen etwas an Qualität.

Über das ganze Jahr gerechnet findet dann aber nochmals ein Ausgleich statt. Die Monate Juli und August zeigten sich von der schönsten Sonnenseite. Zwar verspätet, aber trotzdem noch mit recht passablen Erträgen konnte dadurch die Getreideernte eingefahren werden.

"Insgesamt ist für den Kreis Saarlouis zu sagen, dass wir auch im Jahr 2013 eine gute, durchschnittliche Ernte einfahren konnten. Sowohl von der Qualität als auch von der Quantität war die Getreideernte zufriedenstellend". Auch die Strohernte verlief recht gut. Vorteilhaft war es für die Landwirte, dass auf Grund der anhaltenden, guten Wetterperiode die Ernte nicht so stressartig verlief wie in anderen Jahren.

Etwas kritisch blickt die Kreisvorsitzende Theresia Croon auf die bevorstehende Maisernte. Die späte Aussaat, die hohe Feuchtigkeit und Kälte im Mai und Juni konnte durch die optimale Wärme im Juli und August nicht gänzlich ausgeglichen werden, zumal teilweise in diesen Monaten Niederschläge vermisst wurde. Kurzum es ist nun Mal wie es in der Landwirtschaft jedes Jahr ist: "Den Optimalzustand gibt es nicht". Auch der Rückblick auf die Sonderkulturen wie Erdbeeren und Spargel, zeigten relativ große Ertragseinbußen während der Erntemonate. Der Ausblick auf die Obstlese ist andererseits recht positiv.

"Für das Obst benötigen wir jetzt noch einige Sonnenscheintage, damit die Fruchtgehalte im Obst sich verbessern". Trotz der relativ verregneten Blütezeit sind vielerorts die Obstbauern mit der momentanen Ernte noch zufrieden.

Einbußen bei Kartoffeln

Theresia Croon bedauert den Verfall der Preise, speziell im Getreidesektor. Gegenüber dem vergangenen Jahr sind die Preise bis zu 25 Prozent gefallen. Kleinere Brötchen müssen somit weder von der Preissituation noch von der Erntemenge gebacken werden. Die Versorgung der Mühlen ist gesichert.

Ertragseinbußen befürchten die Bauern jedoch bei den Kartoffeln. Obwohl der Kartoffelanbau im Kreis Saarlouis keine dominante Rolle mehr spielt, ist festzustellen, dass die Kartoffeln die nassen Füße im Mai und die Trockenheit im Juli und August mit Mindererträgen quittieren.

Insgesamt resümiert die Kreisvorsitzende Theresia Croon für das abgeschlossene Jahr: "Das Jahr ging erntemäßig besser zu Ende, als es sich im Frühjahr gezeigt hat. Die Erträge sind ausreichend. Die Preise für Getreide sind zu stark gefallen, andererseits zeigen sich bei der Milch notwendige Tendenzen nach oben".

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