Aber hoher Briefwahlanteil im Homburg und Kirkel Wahlbeteiligung hielt sich lange im überschaubaren Rahmen

Homburg/Bexbach/Kirkel · Als am Sonntagmorgen um 8 Uhr die Wahllokale öffneten, da stand ein seltsamer Urnengang an: Die Umfragen hatten einen deutlichen Sieg für die SPD vorhergesagt, die CDU des bisherigen Ministerpräsidenten Tobias Hans wurde deutlich abgeschlagen auf Platz zwei verortet.

In Limbach war gegen zehn Uhr am Morgen die Wahlbeteiligung noch eher mäßig.

In Limbach war gegen zehn Uhr am Morgen die Wahlbeteiligung noch eher mäßig.

Foto: Thorsten Wolf

Das versprach wenig Spannung mit Blick auf die Frage, wer das Land in Zukunft führen wird. So galt es gefühlt einzig zu klären, wer an der Seite von Anke Rehlinger, der Spitzenkandidatin der SPD, an der Saar in der nächsten Legislaturperiode das Sagen haben wird. Und hier wurde es mit Blick auf die kleinen Parteien spannend: Wer würde die Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen.

Am Morgen wollten augenscheinlich noch nicht so viele diese Frage für sich und für das ganze Saarland beantworten. In den drei Wahlbezirken in der Limbacher Dorfhalle herrschte ziemliche Ruhe. Das Aufkommen der Präsenzwähler sei unterdurchschnittlich, so die Einschätzung der Wahlhelfer vor Ort. Die bestätigte im Gespräch mit unserer Zeitung etwas später auch Kirkels Bürgermeister Frank John in seiner Funktion als Gemeindewahlleiter.

„Die Wahl ist sehr schleppend angelaufen“, so sein Zwischenfazit am späten Vormittag. „Man weiß natürlich nicht, woran das liegt. Wenn man sich aber anschaut, das generell am Morgen nicht viel auf den Straßen los war, dann mag das auch an der Zeitumstellung gelegen haben.“ Allerdings habe man, so John, ungefähr 35 Prozent Briefwahlscheine ausgegeben. „Das ist schon eine große Zahl. Ich gehe auch davon aus, dass die Wahlbeteiligung am Nachmittag anzieht.“

Im Vorfeld der Wahl ein großes Thema in vielen Kommunen: Was passiert, wenn Wahlhelfer kurzfristig aufgrund einer Corona-Infektion ausfallen. Hier hatte so manche Verwaltung schon vorab einen Reserve-Pool gebildet, um Personallücken kurzfristig schließen zu können. In Kirkel hatte man auch so reagiert. Allerdings habe es am Wahlmorgen, wie John schilderte, keine relevanten Ausfälle gegeben.

Auch im Wahllokal in der Sporthalle der Hohenburgschule in Homburg blieb bis zur Hälfte des Wahltages die Zahl der Präsenzwähler deutlich übersichtlich. So hatten dort in einem Wahlbezirk bis 13.30 Uhr gerade mal neun Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme direkt an der Wahlurne abgegebene. Allerdings sei, so die Information vor Ort, auch hier die Zahl der Briefwähler hoch.

Und in Oberbexbach? Auch dort blieb es bin zum frühen Nachmittag ruhig – „zu ruhig“, wie einer der Wahlhelfer anmerkte.

Unter denen, die schon früh ihre Stimme abgegeben hatten, fand sich in Limbach auch Reinhard Werner, der frühere Leiter der Grundschule. Vor dem Hintergrund des aktuellen Weltgeschehens ließ er keinen Zweifel daran aufkommen, dass freie Wahlen ein Privileg seien. „Deswegen: Geht wählen!“

Dem kamen, entgegen der Hoffung von Kirkels Bürgermeister Frank John, auch bis zum Nachmittag zumindest im Bereich der Limbacher Wahlbezirke die Menschen nur deutlich zurückhaltend nach. Später aber, so John, habe sich die Wahlbeteiligung gefühlt auf das „übliche“ Niveau von Landtagswahlen angehoben.

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