Landeschef OIiver Luksic äußert sich „Unser eigenes Versäumnis“ – FDP analysiert Scheitern bei der Landtagswahl schonungslos

Saarbrücken · 4,8 Prozent holt die FDP bei der Landtagswahl. Erneut verpasst sie den Einzug ins Parlament. Warum das so ist, analysierte Landeschef Oliver Luksic am Tag nach der Wahl schonungslos.

Landtagswahl im Saarland: FDP scheitert – Oliver Luksic analysiert schonungslos
Foto: BeckerBredel

Schon wieder hat es nicht geklappt. Die FDP verpasst erneut den Einzug in den saarländischen Landtag. 4,8 Prozent fahren die Liberalen ein. Das sind zwar 1,5 Prozent mehr als bei der Landtagswahl 2017. Aber, „es war ein bitterer Wahlabend. Wenn es an wenigen Stimmen liegt, ist das ein harter Schlag“, sagt Landeschef Oliver Luksic am Tag danach.

Nur in 13 der 52 Saar-Kommunen reißt die FDP die Fünf-Prozent-Hürde. Luksic: „Es hat in der Fläche gefehlt.“ Und an den älteren Wählerinnen und Wählern, die nun mal die größte Gruppe stellen. Bei den über 60-Jährigen kommt die FDP gerade einmal auf drei Prozent. „Wir hatten einen modernen Auftritt.“ Im ländlichen Raum und bei der älteren Generation sei es schwierig, damit zu überzeugen. Schwierig auch die „lange Durststrecke“ der Saar-Liberalen und die fehlende parlamentarische Funktion, bilanziert Luksic.

Der Bundestagsabgeordnete und parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium wird aber noch deutlicher – und ehrlicher: „Es fehlte ein mobilisierendes Thema, das die FDP-Wähler bewegt.“ Man habe viel darüber diskutiert, erklärte Luksic weiter, ein Thema, das die FDP-Wähler mobilisiert, sei ihnen aber nicht eingefallen. Ihm falle es auch schwer, überhaupt „fundamentale Unterschiede“ zwischen den Parteien zu erkennen. „Am Schluss ist es unser eigenes Versäumnis, weil es uns nicht gelungen ist, mit einem Thema präsent zu sein.“

Personeller Wechsel bei FDP nach Landtagswahl ungewiss

Spitzenkandidatin Angelika Hießerich-Peter zumindest bescheinigt Luksic einen „exzellenten Wahlkampf“, der auch in der Partei gut angekommen sei. Vor der Wahl habe die Partei aber auch diskutiert, ob sie weitere Personen vorstellen sollte, sofern eine Regierungsbeteiligung realistisch sei. „Wir haben uns aber dagegen entschieden.“

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Dass ein personeller Wechsel bevorsteht, lässt Luksic am Tag nach der Wahl noch offen. „Ich weiß es nicht. Wir werden das im Landesvorstand und in allen Gremien diskutieren.“ Klar sei, dass die Durststrecke erstmal andauern werde und es darum gehe,  „wie man es schafft, die wenigen Leute, die da sind, bei der Stange zu halten“. Es gehe um die „Kunst, die Jungen für die Kommunalpolitik zu begeistern“.

Die Jungen Liberalen „haben es geschafft, dass die FDP ihr bestes Ergebnis unter den Jung- und Erstwählern bekommt und das zweitbeste Ergebnis unter den 25- bis 34-jährigen“, sagt Julis-Landeschef Julien Simons. „Insgesamt muss die FDP im Saarland aber – gerade in der Fläche – sichtbarer werden und deshalb müssen die Fehler aus diesem Wahlkampf analysiert werden“. Die Jungen Liberalen wollen ein Strukturprozess anstoßen.

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