Er nannte die Partei „nicht koalitionsfähig“ Kurz vor der Wahl: Ex-Landeschef Ralph Rouget verlässt die Grünen

Saarbrücken · Paukenschlag kurz vor der Landtagswahl: Nachdem der ehemalige Grünen-Landeschef seine Partei kurz vor der Landtagswahl als „nicht koalitionsfähig“ bezeichnet hat, tritt Ralph Rouget nun auch aus der Partei aus. Welche Ämter er außerdem niederlegt.

Landtagswahl im Saarland: Ex-Chef Ralph Rouget verlässt Grüne
Foto: Oliver Dietze

Ralph Rouget zieht Konsequenzen. Der ehemalige und mit gerade einmal fünf Tagen sehr kurze Landeschef der Saar-Grünen im vergangenen Jahr ist nun aus der Partei ausgetreten. Das teilte er am Freitagmorgen mit.

Rouget hatte zuvor am Donnerstag in einer Mail geschrieben, dass weiterhin ein Riss durch die Saar-Grünen gehe. „Daher wird auch, falls die Partei den Wiedereinzug in den Landtag schafft, inhaltliche Politik in der Breite sehr schwer umsetzbar sein. Die Partei ist in dieser Aufstellung meiner Meinung nach nicht koalitionsfähig“, behauptet Rouget.

Grüne wehren sich gegen Kritik von Rouget

Die Grünen wehrten sich prompt gegen diese Vorwürfe. So schrieb Patrick Ginsbach, Kreisvorsitzender der Saarbrücker Grünen, Landtagskandidat und ehemaliger Generalsekretär, dass die Grünen „innerparteilich stabilisiert“ und „absolut regierungsfähig und -willig“ seien. Auch Lisa Becker, Spitzenkandidatin der Landesliste und Wahlkreisliste Neunkirchen erklärte am Freitag: „Unser Laden ist im Griff. Wir haben im Sommer eine Tiefphase gehabt, aber seitdem haben wir eine unglaubliche Dynamik in der Partei gehabt. Ich blicke optimistisch in die Zukunft. Das kleine Störfeuer von gestern würde ich nicht zu hoch hängen.“

Rouget ist davon offenbar nicht überzeugt, weswegen er nicht nur aus der Partei austritt, sondern auch seine Mandate im Stadtrat Homburg und im Kreistag Saarpfalz, wo er Fraktionschef war, niederlegt hat, wie er sagt. Rouget war jahrzehntelang SPD-Mitglied und noch nicht lange bei den Grünen. Eine Rückkehr zu den Sozialdemokraten könnte demnach nicht ausgeschlossen sein.

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