Interessante Zahlen und Fakten zur Wahl In diesen Gemeinden haben CDU und andere Parteien am meisten Wähler verloren
Die politische Landschaft im Saarland hat sich verändert. Selbst in einstigen CDU-Hochburgen im Saarland haben Tobias Hans und seine Partei an Stimmen verloren. In welchen Gemeinden die CDU und die anderen Saar-Parteien die größten Verluste und Zugewinne hatten.
Die FDP hat es erneut nicht in den saarländischen Landtag geschafft. Dennoch konnten die Liberalen ihr Wahlergebnis zu 2017 verbessern. Unter dem Strich stand ein Plus von 1,5 Prozent laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis. In einer Gemeinde sicherte sich die FDP besonders viele Stimmen.
In der Gemeinde Perl hat die FDP drei Prozentpunkte im Vergleich zur vergangenen Landtagswahl gut gemacht. Hier kam Spitzenkandidatin Angelika Hießerich-Peter offenbar gut an. Besser sogar als in der Nachbargemeinde Mettlach (+2,1). Hier lebt Hießerich-Peter und betreibt ein Hotel.
Zwar waren die Zuwächse in den anderen Gemeinden oft nicht so stark wie in Perl, doch hat die FDP in nahezu allen Gemeinden Wähler hinzugewonnen. Einzig das Wahlergebnis in Gersheim ist unverändert geblieben.
Im Gegensatz zur FDP wird die AfD weiterhin im saarländischen Landtag vertreten sein. Die Partei verlor im Vergleich zur Landtagswahl 2017 insgesamt 0,5 Prozentpunkte. Den größten Verlust verzeichnet die Partei in Homburg mit 2,1 Prozent weniger Wählerstimmen.
An anderer Stelle hat die AfD dagegen neue Wähler hinzugewonnen. Den größten Zuwachs verzeichnet die Partei laut vorläufigem amtlichen Endergebnis in Weiskirchen mit 1,8 Prozent.
Die Grünen hoffen weiter auf den Einzug in den saarländischen Landtag. Derzeit fehlen 23 Stimmen. Die Partei hat im Vergleich zu 2017 insgesamt rund ein Prozent an Stimmen hinzugewonnen – und in fast allen Gemeinden neue Wähler akquiriert.
Die größten Zuwächse kamen dabei aus dem Wahlkreis Neunkirchen. 2,6 Prozent legten die Grünen in Blieskastel und 2,5 Prozent in St. Wendel zu. Doch nicht überall im Saarland überzeugten Spitzenkandidatin Lisa Becker und ihre Partei.
In Weiskirchen verloren die Grünen ein Prozent der Wähler, in Nalbach verzeichnet die Partei sogar ein Minus von 1,6 Prozent. Es sind zwar keine großen Verluste, bei dem knappen vorläufigen Endergebnis aber natürlich am Ende auch mitentscheidend dafür, dass die Grünen nicht in den saarländischen Landtag einzogen.
Die große Gewinnerin des Wahlabends am Sonntag war die SPD. 13,9 Prozentpunkte mehr als noch 2017 sicherte sich die Partei und Spitzenkandidatin Anke Rehlinger. In nahezu allen Gemeinden verzeichnete die SPD zweistellige Wählerzuwächse.
In Püttlingen mobilisierte die Partei mit einem Plus von 20,3 Prozent die meisten Neu-SPD-Wähler. Dahinter folgen Tholey und Riegelsberg mit jeweils 18,5 Prozent. Dabei konnte sich bei der gleichzeitig stattgefunden Bürgermeisterwahl in Tholey der Kandidat der CDU durchsetzen.
Vergleichsweise wenig neue Wähler überzeugte die SPD in Bexbach. Hier legte die Partei im Vergleich zur vergangenen Landtagswahl „nur“ 7,8 Prozent zu.
Während die SPD zweistellig an Wählern hinzubekam, liefen den Linken und der CDU Wähler im zweistelligen Prozentbereich davon. In allen Gemeinden haben die beiden Parteien Wähler verloren. Für die Linke hatte dies die Folge, dass sie nicht mehr im neuen Landtag sitzen wird.
Die Linke kommt laut vorläufigen amtlichem Endergebnis auf nur 2,3 Prozent. Das ist ein Verlust von 10,3 Prozentpunkten im Vergleich zur Landtagswahl 2017. Die Partei mit Spitzenkandidatin Barbara Spaniol hat besonders in den Regionen um Saarlouis, Völklingen und Saarbrücken Wähler verloren.
In Völklingen stimmten 14 Prozent weniger als bei der vergangenen Landtagswahl für Die Linke, auch in Wallerfangen, Saarbrücken, Sulzbach, Dillingen, Schwalbach, Ensdorf und Wadgassen gab es Verluste von mehr als zwölf Prozentpunkten.
Die wenigsten Wähler hat Die Linke im Vergleich im Nordsaarland verloren. In Nonnweiler, Oberthal, Freisen und Perl lagen die Verluste zwischen 5,9 (Nonnweiler) und 5,4 Prozent (Perl).
Auch für die CDU war es ein historischer Wahlabend. Die Partei von Tobias Hans verlor insgesamt 12,2 Prozentpunkte im Vergleich mit 2017 als Annegret Kramp-Karrenbauer die Wahl noch gegen Anke Rehlinger für sich entscheiden konnte. Besonders in einstigen CDU-Hochburgen haben sich Wähler von der Partei abgewandt.
Den größten Verlust an Zustimmung gab es in St. Wendel – minus 21,3 Prozent Wählerstimmen. Auch in Oberthal und Tholey gab es für die CDU Verluste um die 20-Prozent. In St. Wendel ist der Verlust besonders bitter, denn gleichzeitig konnte die SPD hier um 17,2 Prozent zulegen.
Ähnlich wie bei den Linken hat die CDU überwiegend mindestens zehn Prozent an Wählerstimmen eingebüßt. Die geringsten Verluste gab es in Bexbach mit 4,6 Prozent und Neunkirchen mit 5,6 Prozent.
Alle weiteren Analysen und Entwicklungen zur Landtagswahl 2022 im Saarland können Sie auf saarbruecker-zeitung.de hier in unserem Live-Ticker verfolgen.

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