Landtagswahl im März 2022 100 000 Stimmen fielen unter den Tisch: Braucht das Saarland ein neues Wahlrecht?

Analyse | Saarbrücken · 22,3 Prozent der Wahlberechtigten stimmten bei der Landtagswahl vor einem Jahr für eine Partei, die nicht in den Landtag kam. Das verzerrt die Sitzverteilung. An einer Debatte darüber besteht im Landtag kein großes Interesse.

Braucht das Saarland ein neues Wahlrecht?​ 100 000 Stimmen waren wirkungslos
Foto: BeckerBredel

Die Landtagswahl vom 27. März 2022 war in einer Hinsicht rekordverdächtig: 22,3 Prozent der Wähler stimmten für Parteien, die am Ende unter fünf Prozent blieben, 100 737 Stimmen fielen bei der Sitzverteilung also unter den Tisch. Es war der vorläufige Höhepunkt einer zunehmenden Fragmentierung des Parteiensystems. Kamen CDU und SPD im Saarland zusammen noch auf 90 Prozent, können sie heute mit 70 Prozent schon froh sein.