Landschaftsarchitekt beackert die Halde

Friedrichsthal/Hühnerfeld. Seit Tagen sind in Hühnerfeld wieder der monotone Piepton von Lastwagen und die Motorengegeräusche einer großen Planierraupe zu hören. Sie kommen von der Halde Maybach, die sich entlang der Autobahn 623 zwischen Friedrichsthal und Hühnerfeld erstreckt. Annette Weinmann von der Pressestelle der RAG in Saarbrücken beruhigt aber die Hühnerfelder Bürger

Friedrichsthal/Hühnerfeld. Seit Tagen sind in Hühnerfeld wieder der monotone Piepton von Lastwagen und die Motorengegeräusche einer großen Planierraupe zu hören. Sie kommen von der Halde Maybach, die sich entlang der Autobahn 623 zwischen Friedrichsthal und Hühnerfeld erstreckt. Annette Weinmann von der Pressestelle der RAG in Saarbrücken beruhigt aber die Hühnerfelder Bürger. Sie sagt: "Es wird hier kein Bergematerial von der Grube Ensdorf mehr abgelagert." Die Rekultivierung der Halde habe begonnen, erklärt Weinmann. Das bestätigt Landschaftsarchitekt Rudolf Krumm von der RAG Montan-Immobilien Gesellschaft mit Sitz im Sulzbacher Mellinweg. Nach Angaben von Weinmann ist die frühere Montan-Grundstücksgesellschaft (MGG) jetzt für die Halde zuständig, nachdem die Bergtransporte eingestellt worden sind. Bis zum schweren Grubenbeben im Februar ging es auf der Halde hoch her - an sechs Tagen in der Woche von 7 Uhr morgens bis 22 Uhr abends. Tonnenweise karrten voll beladene Lastwagen Bergematerial vom Bergwerk Saar in Ensdorf nach Maybach. Nach dem Beben wurde die Förderung in Ensdorf eingestellt. Fahrten waren nicht mehr notwendig. Nachdem dann im Bergwerk Saar die Kohleförderung in gedrosselter Form wieder angefahren wurde, gab es für wenige Tage wieder Transporte zur Halde. Im Juni wurden sie jedoch völlig eingestellt. "Wir bereiten die Rekultivierung der Halde vor", erläutert Landschaftsarchitekt Krumm. Das heißt: Lastwagen bringen jetzt Erde zur Halde. Damit werden auf den Haldenflanken die schwarzen Berge abgedeckt. Das sei nötig, um Erosionen zu verhindern. "Wenn alles abgedeckt ist, dann können wir mit der Begrünung beginnen", so Rudolf Krumm. Der Landschaftsarchitekt rechnet damit, dass die Arbeiten noch den ganzen Herbst andauern. Wie es dann mit der Halde weitergeht, wie sie gestaltet und ob ein Teil davon als Gewerbefläche ausgewiesen wird, das werde im nächsten Jahr geklärt. Derzeit liefen Verhandlungen mit der Stadt Friedrichsthal. Schon seit Jahren ist es ein Anliegen der Stadt, dass das Gewerbegebiet Maybach um die Fläche in Richtung Hühnerfeld erweitert werden kann. "Für die Stadt ist es die letzte Möglichkeit, ein Gewerbegebiet einzurichten", sagt Verwaltungschef Rolf Schultheis. Die Lage mit direktem Autobahnanschluss sei ideal. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses des Sulzbacher Stadtrates forderte Ratsmitglied Hermann Kreis von den Freien Wählern Bürgermeister Hans-Werner Zimmer auf, sich in die Verhandlungen einzuklinken. Auch wenn die Halde zum größten Teil auf Friedrichsthaler Bann liege, so hätten die Hühnerfelder den Berg direkt vor ihrer Nase. Hermann Kreis: "Die Bürger haben eine ansehnliche Gestaltung der Halde verdient. Schließlich hatten sie durch Aufschüttung viele Jahre Ärger mit Staub, Lärm und Schlamm." Der Vertreter der Freien Wähler erinnerte daran, dass die politisch Verantwortlichen den Bürgern zu Beginn der 80er Jahre versprochen haben, nach dem Ende der wirtschaftlichen Nutzung die Halde zu begrünen. "Wenn alles abgedeckt ist, können wir mit der Begrünung beginnen." Rudolf Krumm

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