Landesweites Krisentelefon für pflegende Angehörige

Neunkirchen. Das Diakonische Werk an der Saar hat jetzt das erste landesweite Krisentelefon für pflegende Angehörige freigeschaltet. Bereits am Freitag stellten Diakonie-Mitarbeiter in Neunkirchen das kostenfreie Angebot Journalisten vor. Zunächst jeweils am Mittwochvormittag stehen speziell geschulte ehrenamtliche Mitarbeiter der Diakonie als Ansprechpartner zur Verfügung

Neunkirchen. Das Diakonische Werk an der Saar hat jetzt das erste landesweite Krisentelefon für pflegende Angehörige freigeschaltet. Bereits am Freitag stellten Diakonie-Mitarbeiter in Neunkirchen das kostenfreie Angebot Journalisten vor. Zunächst jeweils am Mittwochvormittag stehen speziell geschulte ehrenamtliche Mitarbeiter der Diakonie als Ansprechpartner zur Verfügung. Das Angebot soll später ausgebaut werden. "Das Krisentelefon will pflegenden Angehörigen in alltäglichen Belastungssituationen Mut machen, nicht aufzugeben", sagt Uwe Quast, der die ehrenamtlichen Mitarbeiter begleitet und betreut. Diese informierten auch über entsprechende Beratungs- und Betreuungsangebote, zum Beispiel den Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe.Eine von den derzeit drei aktiven Ehrenamtlichen des Krisentelefons ist Elke Moch aus Heiligenwald. Zu dem freiwilligen Engagement entschloss sie sich, weil ihre eigene Mutter über Jahre die an Parkinson erkrankte Großmutter pflegte. So seien ihr die Nöte und Belastungen pflegender Angehöriger sehr vertraut. "Ich denke, das Krisentelefon kann für die pflegenden Angehörigen eine große seelische Entlastung sein", sagt die 45-Jährige. Oft werde die große Belastung bei der Pflege nahestehender Angehöriger unterschätzt, sagt Diakonie-Mitarbeiter Martin Horzella. Dies könne im Alltag zu Empfindlichkeiten und Auseinandersetzungen bis hin zu Aggressionen und Gewalt führen. Nach Schätzungen seien etwa fünf bis sieben Prozent der Pflegebedürftigen von Gewalt potentiell betroffen, so Horzella. Deshalb sei es auch ein Ziel des Beratungsangebots es gar nicht erst zu Gewaltausbrüchen im alltäglichen Miteinander kommen zu lassen. bera

Das Krisentelefon für pflegende Angehörige ist ab sofort kostenfrei unter der Telefonummer (08 00)3 03 06 08 zu erreichen. Mittwochs von 9 bis 12 Uhr ist ein Ansprechpartner erreichbar. An den übrigen Wochentagen ist ein Anrufbeantworter geschaltet. Das DW Saar sucht hierfür noch ehrenamtliche Mitarbeiter.

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