Ministerium informiert Staatsanwalt Zweifel an Doktortitel von Linken-Landesvize

Saarbrücken/Wadgassen · Der stellvertretende Vorsitzende der Linken im Saarland, Andreas Neumann, sieht sich mit Zweifeln an der Rechtmäßigkeit seines Doktortitels konfrontiert. Das Saar-Wissenschaftsministerium hat im Zuge einer Prüfung die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, wie eine Sprecherin auf Anfrage bestätigte.

 Andreas Neumann, stellvertretender Landesvorsitzender der Linken.

Andreas Neumann, stellvertretender Landesvorsitzender der Linken.

Foto: BeckerBredel

Neumann, der eine der Schlüsselfiguren in der Saar-Linken ist, war am Mittwoch telefonisch nicht zu erreichen.

Nach SZ-Informationen war das Ministerium tätig geworden, nachdem dort ein Hinweis eingegangen war. Daraufhin leitete die Behörde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren ein, angeblich soll Neumann unechte Dokumente vorgelegt haben – er muss dazu noch angehört werden. Nach dem Saarländischen Hochschulgesetz kann mit einer Geldbuße von bis 25 000 Euro bestraft werden, wer vorsätzlich oder fahrlässig unbefugt Hochschulgrade und Titel führt.

Bei der Prüfung geht es um den Ph.D.-Titel, den Neumann – selbstständiger Informatiker aus Wadgassen – vor Jahren an der Universität Lancaster in England erworben haben will. In der Linken und bei seiner katholischen Studentenverbindung Carolus Magnus firmiert er als Dr. Phelan Andreas Neumann. Gegenüber dem SR verwies er auf ein Schreiben des Wissenschaftsministeriums aus dem Jahr 2006 zur „Titeltrageerlaubnis“, ließ Nachfragen dazu aber unbeantwortet.

Das Wissenschaftsministerium prüfte den Fall und fand dabei, wie es auf Anfrage mitteilte, Anhaltspunkte, die es notwendig machten, den Fall an die Staatsanwaltschaft abzugeben. Das bedeutet: Die Juristen im Ministerium sind der Meinung, dass sich Neumann wegen Titelmissbrauchs strafbar gemacht haben könnte.

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