Appell der Bürgermeister an die Landesregierung Zoos und Tierparks in Saarbrücken, Neunkirchen, Merzig und Freisen wollen wieder öffnen

In Rheinland-Pfalz dürfen Zoos und Tierparks seit Montag wieder öffnen, im Saarland müssen sie vorerst geschlossen bleiben. Das wollen die Bürgermeister der betreffenden Kommunen nicht klaglos hinnehmen und richten einen Appell an die Landesregierung.

Zoos und Tierparks in Saarbrücken, Neunkirchen, Merzig und Freisen wollen wieder öffnen
Foto: Zoo Neunkirchen

Die Zoos in Saarbrücken und Neunkirchen sowie die Tierparks in Freisen und Merzig wollen wieder öffnen – dürfen aber nicht. Nun melden sich die Oberbürgermeister und Bürgermeister der vier Kommunen mit einem Appell an die Landesregierung zu Wort, Besuche unter Auflagen zuzulassen. So soll es etwa keine Führungen und keine Vorführungen geben. In Rheinland-Pfalz ist es Zoos und Tierparks seit Montag gestattet, wieder zu eröffnen.

Uwe Conradt (CDU) und Jörg Aumann (SPD), die Oberbürgermeister von Saarbrücken und Neunkirchen, verweisen unter anderem auf die Weitläufigkeit der saarländischen Zoos. „Abstandsgebote dort einzuhalten, ist genauso problemlos möglich wie bei den bisher schon erlaubten Spaziergängen in Parks und Wäldern.“

Aus ihrer Sicht müssten bei einer Öffnung die Besucherströme gemanagt, kontrolliert und auch entzerrt werden, Indoor-Gehege wie Reptilien- und Elefantenhäuser vorerst geschlossen bleiben und Vorführungen sowie geführte Touren weiter ausfallen.

Tierbabys im Zoo Neunkirchen
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Nachwuchs im Neunkircher Zoo

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Foto: Thomas Reinhardt
Fotos: Saarbrücker Zoo in Zeiten von Corona
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Saarbrücker Zoo in Zeiten von Corona

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Foto: Thomas Reinhardt

Ihnen gehe es darum, insbesondere Familien mit Kindern einen schönen Zoobesuch zu ermöglichen und einem Lagerkoller entgegenzuwirken, erklärten Conradt und Aumann. „Das Corona-Virus wird uns noch sehr lange begleiten. Direktes soziales Miteinander wird nur sehr vorsichtig möglich sein, und dies mit gebotenem Abstand. Parkanlagen, Wälder, aber auch Zoos und Tierparks bieten dazu die besten Gelegenheiten, damit die Menschen sich daran gewöhnen können – natürlich mit entsprechenden Sicherheits- und Abstandsgeboten."

Der Bürgermeister von Freisen, Karl-Josef Scheer (SPD), macht sich dafür stark, dass auch der Naturwildpark in seiner Gemeinde wiedereröffnen darf. „Was für die Rheinland-Pfälzer möglich ist, sollte auch im Saarland möglich sein“, sagte Scheer. „Unsere saarländischen Parks sind so weitläufig, dass es unwahrscheinlich ist, dass es zu großen Menschenansammlungen auf engstem Raum kommt.“ Der Inhaber des privat betriebenen Wildparks sorgt sich um das wirtschaftliche Überleben.

Auch Marcus Hoffeld (CDU), Bürgermeister von Merzig, kann sich eine Öffnung der Tierparks vorstellen. In Merzig sind der Merziger Tierpark und der Wolfspark-Werner Freund beheimatet. „Fast alle Bürgerinnen und Bürger verhalten sich vorbildlich und halten die derzeit geltenden Abstandsregeln ein, auch zu Menschenansammlungen kommt es nicht“, sagt der Merziger Bürgermeister.

„Ich bin davon überzeugt, dass sich auch bei einer Öffnung der Tierparks alle an die Regeln halten würden – und die wenigen, die es eventuell nicht tun, sehen sich einer deutlichen Mehrheit von Menschen gegenüber, die sie dann hoffentlich zur Vernunft bringen."

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