Prognose des Bildungsministeriums Zahl der Grundschüler im Saarland steigt rasant

Saarbrücken · Vor Jahren wurden Schulen geschlossen, inzwischen müssen manche Kommunen wieder neue bauen.

 Im Saarland steigt die Zahl der Schüler wieder deutlich an. (Symbolbild)

Im Saarland steigt die Zahl der Schüler wieder deutlich an. (Symbolbild)

Foto: dpa/Felix Kästle

Im Saarland steigt die Zahl der Schüler wieder deutlich an. Nachdem vor mehr als einem Jahrzehnt Grundschulen geschlossen worden waren, weil es immer weniger Kinder gab, fehlt inzwischen vielerorts der Platz. Zahlreiche Kommunen bauen deshalb an oder planen sogar den Bau neuer Schulen. Das SPD-geführte Bildungsministerium rechnet damit, dass die Zahl der Grundschüler im Saarland bis zum Schuljahr 2023/24 auf 32 458 ansteigen wird, das wären 8,5 Prozent mehr als 2015/16. Die Zahl der Erstklässler steigt im gleichen Zeitraum sogar um 14 Prozent auf 8516. Die Gründe für diese Entwicklung sieht das Ministerium im Anstieg der Geburtenrate und in der Zuwanderung.

Insbesondere in den städtischen Ballungsräumen Saarbrücken und Neunkirchen werde der Platz knapp, sagte ein Ministeriumssprecher. Dort gibt es Pläne für neue Schulen. In der Landeshauptstadt steigt die Zahl der Erstklässler bis 2023/24 im Vergleich zu 2015/16 um 28 Prozent, in Neunkirchen um 25 Prozent. Die Entwicklung ist aber nicht einheitlich: Vor allem für ländliche Gemeinden im Nordsaarland prognostiziert das Ministerium trotz Zuwanderung weniger Einschulungen.

Der Saarländische Städte- und Gemeindetag wünscht sich von der Landesregierung Hilfe beim Bau zusätzlicher Klassenräume. Es würde helfen, wenn das Land den Städten und Gemeinden dafür zusätzliche Kredite genehmigt, sagte Städtetags-Präsident Jürgen Fried (SPD).

Die Zahl der Schulanfänger bleibt trotz des vorhergesagten Anstiegs auf 8516 bis zum Jahr 2023 weit hinter den Werten früherer Jahre zurück. 1997 gab es noch 12 000 Erstklässler. Als 2005 die Entscheidung fiel, 80 Grundschulen zu schließen, waren es noch 9200. Damals wurde für 2010 ein Rückgang auf 8000 erwartet – ein Wert, der inzwischen unterschritten, in den nächsten Jahren aber wieder übertroffen wird.

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