Kommentar Willkommen im 21. Jahrhundert

Radschnellwege sind überall dort eine prima Idee, wo am Tag tausende Menschen unterwegs sind. In den Gemeinden würden es auch einfachere und günstigere Maßnahmen tun, um das Radfahren attraktiver zu machen.

 Kirch_Daniel

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Foto: SZ/Roby Lorenz

Dazu bedarf es zuallererst sicherer Wege, denn viele Menschen fühlen sich mit dem Rad auf der Straße unsicher. Das ist kein Wunder bei Radfahrstreifen, die mit Strichlinien auf vielbefahrene Straßen gemalt wurden. Es gibt auch Radstreifen, die einfach mitten in der Stadt enden oder ständig zugeparkt sind. An Bahnhöfen und Firmen müssen Radfahrer ihr Gefährt oft noch an einem Geländer oder einem Zaun abschließen – wie vor 50 Jahren. Und wer im Berufsverkehr in der Bahn sein Fahrrad mitnehmen will, muss extra zahlen.

Gerade innerorts ließen sich kürzere Strecken oft problemlos mit dem Rad zurückliegen, wenn es Radwege gäbe, die von der Straße getrennt sind. Niemand wird zum Radfahren gezwungen, auch das Auto hat mit klimafreundlicheren Antrieben eine Zukunft. Aber wer gerne Rad fährt, dem sollten keine Hindernisse mehr in den Weg gelegt werden. Wenn die Klimadebatte jetzt dazu führt, dass bei Verkehrsplanern ein Umdenken einsetzt, kann man nur sagen: Willkommen im 21. Jahrhundert.

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