Kommentar zum CDU-Parteitag Wie lange kann Hans den Sicherheitsabstand wahren?

Theley · Für Tobias Hans war das erste Jahr als CDU-Landeschef eine „Probezeit“. So hat er es beim Parteitag der Saar-CDU gesagt. Die Delegierten verlängerten seine Zeit an der Spitze der Regierungspartei mit einer satten Mehrheit.

Kommentarkopf Tobias Fuchs

Kommentarkopf Tobias Fuchs

Foto: SZ/Robby Lorenz

Das mag dem Machtkampf auf Bundesebene geschuldet sein. Die hiesigen Parteifreunde von Annegret Kramp-Karrenbauer sind den Unionsstreit leid. Sie sandten das von Hans gewünschte „Signal der Geschlossenheit“ nach Berlin. Doch hat es Hans auch geschafft, als Ministerpräsident aus dem Schatten seiner Vorgängerin zu treten. Das CDU-Wahlergebnis ist ein klares Bekenntnis zu ihm.

Hans hat sich in der Probezeit keine Schnitzer erlaubt. Wenn es heikel wurde, bezog er Position – mit Sicherheitsabstand. Ob im Koalitionsstreit um mehr Lehrerstellen oder in der LSVS-Finanzaffäre. Klug setzte der 41-Jährige mit der Digitalisierung auf ein Zukunftsthema, bei dem er glänzen kann, ohne sich angreifbar zu machen. Weil er sich heute über morgen äußert und nur wenige mitreden können. Ähnlich agiert Hans in der Stahlkrise, wieder geht es ihm um Innovationen, „grünen Stahl“. Fragt sich, ob der Blick in die Zukunft tausende Stahlarbeiter überzeugt. Spätestens jetzt endet auch die Probezeit als Regierungschef.

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