Grüne Jugend Saar widerspricht Werbeverbot für Abtreibungen wird abgeschafft – Saar-CDU-Politikerin Heib kritisiert Bundesregierung

Saarbrücken · Das sogenannte Werbeverbot auf Abtreibungen in Deutschland wird abgeschafft. Bundesfamilienministern Lisa Paus will das Thema jetzt auch in die Ausbildung von Ärzten aufnehmen. Saar-CDU-Politikerin Dagmar Heib geht dies zu weit.

 CDU-Politikerin Dagmar Heib (Archivfoto).

CDU-Politikerin Dagmar Heib (Archivfoto).

Foto: BeckerBredel

Dagmar Heib, die frauenpolitische Sprecherin der saarländischen CDU-Landtagsfraktion, fordert den besonderen Schutz ungeborenen Lebens. Zugleich kritisiert sie den Plan von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne), die das Abtreibungsrecht erleichtern will. „Wenn Abtreibungen in die allgemeine Ärzteausbildung aufgenommen werden sollten, wie Paus es plant, dann wird dies die tiefgreifenden Eingriffe weiter mit medizinischen Heilbehandlungen gleichsetzen – was sie nicht sind. Die Tragweite einer solchen Entscheidung darf nicht verwässert werden, indem Schwangerschaftsabbrüche zum medizinischen Alltag werden“, erklärte Heib.

Bei der Grünen Jugend Saar sorgen Heibs Äußerungen für Unverständnis. Deren Sprecherin Jeanne Dillschneider erklärt: „Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat vorgeschlagen, medizinische Methoden von Schwangerschaftsabbrüchen in die Ärzteausbildung zu integrieren. Dieser Schritt ist nur konsequent, um die angemessene gesundheitliche Versorgung von Personen mit Uterus sicherzustellen.“

Die CDU bevormunde weiterhin Schwangere. „Offenbar glaubt die CDU immer noch daran, die Verwehrung von Informationen und Wissen führe zur Durchsetzung ihrer Moralvorstellungen. Damit bleibt sie in mittelalterlichen Vorstellungen verhaftet. Doch gerade wem die Tragweite der Entscheidung bewusst ist, muss einsehen, dass nur der Zugang zu qualifizierten Ärzten sowie verlässlichen Informationen dieser Tragweite gerecht werden,“ sagt Dillschneider. „Wir fordern, dass Schwangerschaftsabbrüche nicht weiter im Strafgesetzbuch geregelt werden. Schwangere müssen ihre Entscheidung selbstbestimmt treffen können, ohne auch noch den Druck einer drohenden strafrechtlichen Verfolgung ausgesetzt zu sein.“

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