Saar-Linke Wer strebt an die Spitze der Linken?

Saarbrücken · Beim Landesparteitag wird an diesem Sonntag ein neuer Vorstand gewählt.

Die Linkspartei im Saarland wählt am Sonntag einen neuen Landesvorstand. Nach zwei Jahren endet die Amtszeit der bisherigen Führung satzungsgemäß. Doch seit geraumer Zeit scheint bei den Linken vor allem das Chaos zu regieren. In dieser Woche trat mit Karin Kiefer erneut ein Vorstandsmitglied zurück. Sie verließ auch die Partei. Wer will sich an die Spitze der Saar-Linken wählen lassen?

Im Parteiumfeld fallen die Namen des Bundestagsabgeordneten Thomas Lutze und der Landtagsabgeordneten Barbara Spaniol. Beide waren am Donnerstag für unsere Zeitung nicht zu erreichen. Als dritter Kandidat gilt der Kommunalpolitiker Jürgen Trenz, unter anderem Linken-Fraktionschef im Regionalverband und der Stellvertreter von Lutze im Saarbrücker Kreisverband der Partei. „Die Situation ist momentan etwas kompliziert in der Partei“, sagt Trenz. „Es wird sich am Sonntag entscheiden, wer kandidieren wird.“ Einige illustre Namen seien im Gespräch, profilierte Kandidatinnen und Kandidaten, so Trenz.Unklar erscheint derzeit, ob sich Landes-Vize Andreas Neumann nach der Titelaffäre nicht doch um ein Vorstandsamt bewerben wird. Er führte die Saar-Linken nach dem Rückzug von Partei-Chef Jochen Flackus gemeinsam mit Spaniol. Neumann soll über Jahre einen falschen Doktortitel getragen haben. Deshalb hat die Staatsanwaltschaft wegen Titelmissbrauchs einen Strafbefehl gegen ihn beantragt. Darauf reagierte der Linkenpolitiker mit einem Einspruch. In der Partei gehen manche davon aus, dass sich Neumann im Hinblick auf den Landesparteitag und somit aus taktischen Gründen zur Wehr setzt. Ebenso offen ist der zukünftige Aufbau der Parteiführung. Gerechnet wird mit einem Antrag auf Satzungsänderung, um eine Doppelspitze installieren zu können.

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