Alternative zum Christopher Street Day Saar-Lor-Lux 2020 Beim „Lauf für die Liebe“ kann jeder mitmachen

Saarbrücken · Die Folgen der Corona-Pandemie haben zwar den traditionellen bunten Christopher Street Day (CSD) in Saarbrücken verhindert: Doch für die Rechte und Anerkennung der Lesben, Schwulen, Queeren und anderen nicht heterosexuell orientierten Menschen im Saarland soll trotzdem am Wochenende vom 5. bis 7. Juni aufmerksam gemacht werden.

Jeanne Dillschneider (Grüne Jugend), Julien Simmons (Junge Liberale) und Christian Bohr haben am Donnerstag bei einer Videokonferenz Medienvertretern den „Run for love“ vorgestellt. „Es geht uns um Weltoffenheit, Toleranz und die Liebe“, sagte Dillschneider. Beim „Lauf für die Liebe“ können sich an dem ersten Wochenende im Juni die Teilnehmer auf der Plattform (www.runforlove.eu) anmelden und ihren jeweiligen Lauf dokumentieren. Zudem sind Spenden für Projekte erbeten, die Menschen aus der Lesben-, Schwulen- und queeren Gemeinschaft zugutekommen sollen, wie die drei Veranstalter sagten. „Ich hatte die Idee dazu, als ich selbst joggte“, sagte Dillschneider. Es tue ihr „in der Seele weh“ und stimme sie traurig, dass der CSD Saar-Lor-Lux, der in den vergangenen Jahren Zehntausende auf die Saarbrücker Straßen brachte, ausfallen müsse. Beim alternativen Liebeslauf könne jeder für sich alleine teilnehmen, auch Spaziergänger und Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen. „Unser Run for love ist barrierefrei“, sagte Dillschneider. Dabei seien auch schrille und bunte Laufbekleidungen erwünscht, wie beim CSD eben. „Die Fotos und Videos davon können in den sozialen Medien gepostet werden“, sagte Bohr.

Auch die Bezahlung eines frei gewählten Spendenbeitrags sei über Paypal oder die Kreditkarte sehr einfach, erklärte Simmons. „Wir werden transparent darstellen, wohin das Geld geht“, sagte Bohr. Gedacht sei etwa an die Aidshilfe Saar oder an Flüchtlinge, die sich die sieben Euro Fahrkosten mit der Saarbahn von der Landesaufnahmestelle in Lebach zum Checkpoint des Lesben- und Schwulenverbandes in Saarbrücken kaum leisten könnten. Dillschneider betonte, es gelte auch ein Zeichen zu setzen gegen die Repressalien, die Lesben und Schwule etwa in Polen erleiden müssten. Vor diesem Hintergrund gelte es, kritisch mit den dafür Verantwortlichen in der saarländischen Partner-Woiwodschaft Podkarparckie zu sprechen.

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